Rötlicher Springschwanz
Liebe Bürgerpostleser,
ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hirschkäfer, Alpenbock und Alpensegler, große Themen in letzter Zeit. Jetzt schauen Sie, was ich am 2. August auf meinem Holzlager entdeckt habe. Ich dachte im ersten Moment an rote kleine Pilze, wie den Zinnoberroter Pustelpilz, den ich Mitte Dezember 2023 beschrieben habe. Aber das Gesehene ist nicht so gleichmäßig verteilt wie der Pilz. Aber, was ist es dann? Groß und klein spricht vielleicht doch für etwas Tierisches, dachte ich mir.
Was macht man heute, wenn man etwas wissen will? Genau, die Bilder rein in Google lens und warten was kommt. Gekommen ist „Rötlicher Springschwanz“ Haben Sie das schon einmal gehört? Ich jedenfalls nicht. Stellen Sie sich vor, es gibt keinen Wikipedia Artikel zu diesen Tierchen. Und über Google kommt man an Kaufangebote für diese Tiere, wissen Sie warum? Weil der rötliche Springschwanz als perfekter Bodenpolizist fungiert. Er hält im Terrarium den Bodengrund sowie die Einrichtung schimmelfrei, zudem dienen sie auch als Futtergrundlage für unzählige Arten an Wirbellosen-Tieren, Reptilien und Amphibien. Ein großer Vorteil gegenüber den „tropischen Springschwänzen“ ist, dass der „rötliche Springschwanz“ keine Sprunggabeln besitzt. Ich vermute, dass das heißt, er kann nicht wegspringen, der arme rötliche Sprungschwanz.
Um zur Beschreibung des Tieres zu kommen, brauchte ich eine Weile, auf der folgenden Homepage wurde ich fündig:
https://bad-kissingen.bund-naturschutz.de/natur-und-umwelt/neues-aus-der-tierwelt
Dort steht, „sie leben an Totholz und verottetem Laub und lieben es, wie alle Springschwänze, gerne sehr feucht“. Also zum Thema feucht brauche ich dieses Jahr nicht viel zu sagen, tags zuvor hat es bei uns 33 Liter geregnet. „Springschwänze gehören wie die Felsenspringer und Silberfischchen zu den Urinsekten. Es sind also Tiere, die schon sehr lange hier auf der Erde zugegen sind. In Deutschland soll es rund 400 Arten geben, die meist zwischen 1,0 und 6,0 mm groß werden, sehr selten größer. Die meisten besitzen eine sogenannte Sprunggabel, mit der sie sich bei Gefahr durch die Luft schleudern können. Springschwänze sind wichtige Helfer, um pflanzliche Reststoffe zu verwerten und wieder zu Nährstoffen für Pflanzen, insbesondere für Bäume umzuwandeln. Sie stehen am Anfang der Nahrungskette und sind für sehr viele räuberisch lebende Tierarten die Nahrung, die sie brauchen, um als Jungtier wachsen zu können“. Die rote gefärbten sind ein Zeichen fürs Erwachsensein, das Leben beginnt für sie in weiß. Auf den Bilder unten sind einige weiße Jungtiere zu sehen.
Komischweise sind die Tieren so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen sind, heute sah ich nur noch wenige Exemplare. Das ist schon der Hammer, diese Urinsekten. Aber toll, dass ich sie fotografieren durfte.
Herzliche Grüße
Franz Maus