Hifinger Fasnetsfilmli vu 1950

Hifinger Fasnetsfilmli vu 1950

11. Februar 2024 2 Von Peter Albert

Hüfingen 18. Januar 2020

Liebi Närrinne und Narre,

Diä Fasnetsfilmli sind wahre Schätz!

G`filmt hät dä Hifinger Zahnarzt Ernst Kramer vu dä Eschingerstroß. Sinn Schwiegersohn dä Dokter Preis, wo z`Blumberg e Praxis ka hät, der hät sie mir zu treue Händ gäe.

Hüfingen ist eine alte Narrenstadt mit langer Geschichte. Wie Ihr vielleicht wisst, habe ich in den frühen Neunziger Jahren die sog. Hüfinger Narrenchronik „Hüfinger Fasnet“ verfasst, welche die Narrenzunft herausgegeben hat.

Meine Begeisterung für die Fasnet war schon immer sehr groß.

Scho wo ech no bi gsi än Bue
hät d`Fasnet mech niä glau in Ruhä,
dä Narremarsch got mir is Bluet
und duet i mir no allwil guet

So, jetzt will ech nitt lang ummelaabere und Ei verzelle wa uff dene Film druff ischt:

Bei den beiden Filmchen handelt es sich um einen klassischen Fasnetmentigumzug mit einer bühnenreifen Altweibermühlen Aufführung am Schluß des Umzuges vor dem Schulhaus (heute Rathaus).

Der Umzug, an welchem sich auch Narren aus Donaueschingen, Behla und Hausen vor Wald beteiligten, formierte sich in der Außerstadt in der Schaffhauser Straße. Angeführt von der Stadtmusik unter Dirigent Josef Hutzler hoppsed viele Hansel und Gretlepaare Richtung Tor. Das Babischtli und der Narrenrat, damals noch Elferrat genannt, folgen hinterher. Obernarr – heute Zunftmeister – war damals Julius Straub, dä „Straube Juli“.

Viel närrisches Fußvolk und Pferdewagen folgen der großen Hanselschar.

Stellvertretend möchte ich das schöne Schiff des Turnvereins nennen. Auf dem Müllerwagen „kalbered“ der spätere Bürgermeister von Hüfingen „dä Gilly Max“, als Müllerknecht herum.


Zu dä Altwiibermilli wär folgendes t`sage:

In Hüfingen wurde dieses Spektakel insgesamt viermal aufgeführt.

1857, 1906, 1929 und zuletzt 1950. Vielleicht sollte man (Frau) dies wieder einmal aufführen. Max Gilly hat mir erzählt, dass er und die anderen Protagonisten der Müllerzunft im Nachgang beim Bürgermeister anrücken mussten und zusammengestaucht wurden, da sie manche Damen höchst unsanft auf die Rutsche befördert hatten und vorher s`Fiedle verschlage hond. Diä Siieche! Am Schluss sieht man schön Gottfried Schafbuch mit Rucksack und seiner klassischen Handhaltung vor der Mühle agieren.

Dä Goppfried dät dezue sage:

S`sind nitt allwiil die Gschiitschte grad,
wo uff em Roothuus hucket
und mit vill Gschwätz und Wechtigdoa
i alli Winkel gucket.

Narro

Liebi Grüß
dä gräe Peter uss em Usserstädtli

Hinweis: Am Fasnetszieschtig findet wieder wie jedes Jahr die Italienische Nacht im Landgasthof Frank statt. Melded Ei au aa!