Zum Wahlflyer des interfraktionellen Bündnisses für gesamtstädtisches Denken und Handeln „Wir Alle sind Hüfingen“

Zum Wahlflyer des interfraktionellen Bündnisses für gesamtstädtisches Denken und Handeln „Wir Alle sind Hüfingen“

24. August 2021 3 Von hieronymus

24.08.2021 von Gerhard Hogg

Zu dem von dem interfraktionellen Bündnis für gesamtstädtisches Denken und Handeln „Wir ALLE sind Hüfingen“ verteilten Flyer, will ich als Ortsteilbewohner von Hüfingen und somit als sogenannter Kirchturmdenker meine Enttäuschung zum Ausdruck bringen.

Als richtige Entscheidung stufe ich die damalige Eingliederung unserer Gemeinde Fürstenberg nach Hüfingen im Jahr 1971 ein. Ein faires Angebot und ein fachlich und sachlich ordentlicher Eingemeindungsvertrag wurde abgeschlossen. Bis zum Tag der Aufhebung der im Vertrag vereinbarten Unechten Teilortswahl im Jahr 2007 hat es nie gravierende Diskussionen, Streitigkeiten oder Missstimmungen zwischen Ortsteil und Kernstadt und schon gar nicht zwischen den jeweiligen Einwohnern gegeben.

Seit der Aufhebung rumort es nicht wegen fehlender materieller Unterstützung/Tätigkeit zwischen der Kernstadt und den Ortsteilen, sondern die Aufhebung der vertraglich verankerten Unechten Teilortswahl und des damit verbundenen Verlustes des bisher gesicherten Sitzes und Stimmrechtes im Gemeinderat. Die Auswirkungen wurden in den folgenden Jahren sehr deutlich und zeigen nun in der zweiten Legislaturperiode, dass die Ortsteile nicht mehr ganzheitlich im gesamtstädtischen Gemeinderatsgremium vertreten sind. Wenn ich nun heute im Flyer des oben genannten Bündnisses „Wir ALLE sind Hüfingen“ in den drei Leitsätzen lese: „Wir diskutieren mit guten Argumenten“ „Wir wollen keinen Streit mit Andersdenkenden“ „Wir gestalten unser Vorgehen mit dem Ziel, möglicherweise entstehende Gräben nach dem Bürgerentscheid umgehend zuzuschütten und gemeinsame Sachpolitik für Alle fortzuführen“ dann stellen sich mir die Haare und ich kann fühlen, mit welcher Arroganz und Ignoranz die Initiative über die damals vereinbarten Verträge zwischen zwei Gemeinden verfährt. Es ist für mich eine heuchlerische Darstellung.

Auch die Bürger der Ortsteile suchen selbstverständlich keinen Streit und schaufeln Gräben, sondern führende Köpfe der drei großen Fraktionen des Gemeinderates sind die wahren Unruhestifter. Statt den Dialog mit den Betroffenen sachlich zu führen und eine gemeinsame Lösung zu finden, werden reißerische Schlagzeilen mit Erklärungen den Bürgern suggeriert, die keiner ordentlichen Prüfung standhalten.                                                    

Der beste Beweis für eine gut funktionierende Gemeinschaft sind die umliegenden Gemeinden die noch heute das System der Unechten Teilortswahl praktizieren. Eine Bestätigung für die Bürger der Ortsteile ist auch, dass frühere und aktuell aktive Landes- und Bundespolitiker unseres Wahlkreises der FDP und CDU die „Unechte Teilortswahl“ als Garant für ein funktionierendes Wahlsystem, für ein „Wir sind eine gemeinsame Stadt mit fünf Stadtteilen“ sehen.

Stets war mein Denken und Handeln während meiner langjährig politischen Tätigkeit gesamtstädtisch geprägt!