
Min Gaebeli Zettler
Die grasgruen Annalena woess amend wa Streuobswiese sind. Aber wa en „Gaebeli Zettler“ isch, weiss sie bestimmt nit. Wenn sie do trueber gflunkeret het und in Lebenslauf innikaesperlet het, waer de bescht Plagiatsfilter versecklet gsii. Ueberhaupt: Politiker sotet ihre Buecher und Dokterarbete i Mundart schriebe lau. Des waer e plagiatssicheri, uuverfaenglichi Sach.
Heibe isch all Johr e mords Kummedi. Bsunders bei sellne Gaisse- und Schoofbierli i dene ihrne Streuobstgaerte. Alli 10 Meter alti Epfelbaem. Clara, Goldpaermaehn, Zwetschge, Zibaertli, Bohnebirre, Mirabelleli u. Haselnuessstude. Mit em Unimog, dem 70 Johr alte Nepomog, Wendekreis 15 Meter ohne Servo, kummsch nit unnedorri un nit drum rum.
En wendige, wusselige Heu- zettler muess jetzt oefach mol her. Aber alli sind mit Zapfwelle oder es sind so klobigi, bolligi Bandheuer mit Motor u. Wendekreis wie alti Laschtkaerre. So uuweag, dass au nit um d Baemm rum kumsch.
Haets do nit emol so wendige Zettler mit Iiseraeder und so Zettelgable gaehe ? Zoge vu me Ross, em Bruune, mit eme grosse Strauhuet behuetete Bierli, wo uff eme Herdepfelsack und ere Gabel Heu polsterete Iisesitzli ghuckt isch. I de schwielige Haend lederne Zuegelstraeng u. e Goessle mit pfezzigem Zwick. Die schaffige Wiiber mond nebet her mit de Gable und de Holzreche suuber nochschaffe. Spaeter, wenn mer sich grad so uff Pump bei de Gnosseschafts Spar u. Pumpi, e stinkends, naglends Kramer Schwungrad Pfufferle oder e Fahr Bulldoeggli mit 13 Ps leiste haet kinne, isch mer ebe mit so me neumodische Diesel- Roessli gi zettle gange.
Wa sait de ebay Maert zu so eme Gschier ? E halb Johr zerscht mol gar nint. Denno emol us Sachse so e globigs, verroschtets, verkummes Gschtelasch. Wahrscheinlich us eme Kombinat, ere Kolchose, also us Volkseigentum saparalisiert. Nei, nei: des Klumpp kennet er bhalte.
Wieso s Schwiezer ebay uusgrechnet „Ricardo“ hoesst, wunderet mi scho lang. Eweng schmeckts noch Maffia, Patrone, Bandito. Des teuscht aber ganz ghoerig. Traditionsbewusste Buure verkaufet dae ihre johrzehnte lang i Schoepf und Schiere trocke und rostsicher iiglagerete, solide Buuregschier- Schaetz. Voller Respekt gegenueber dem stille Vermaechtnis vum Grossi oder Urgrossi. Und i de Zueversicht, dass moeglichscht nu en Kulturbewahrer steigeret. S word nit grad nu fuer paar schnoedi „Feuflieber“ i d Schrottpress und denno dene koreanische Iisekocher verkipperet.
Und tatsaechlich: Im Luzernische, glii ums Eck, find i so e Gschier. Zwar nit unter dem hochsprachliche, seelelose Suchwort: „Bandheuer, Heuwender, Kreiselheuer. Heuschwader“. „jo natuerli noet“. De waehrschaft Buur us em Reusstal vum Lindebaergli, der sait poesivoll, halt herzig, hureglatt uff Schwiezerduetsch, uff Alemannisch :
„Gaebeli- Zettler“ zu sim 6 gablige, 30 zinkige iiseraedrige, exzenterwelle triebene, sanfte Wildheuschittler. Zuefaellig kumm ich dae au grad no vorbeigfahre zum Aagucke und hoff, dass i des pfiffig, putzig, wendig, haerzig „Gaebeli Zettlerli“ poschte, steigere u. kaufe khaa. Es haet klappt.
Also han ich e Buuregschier Diva, als Stargascht, als Cover-Girl us de 50-er Johr beim Freiluft Mundart Schauspiel: „De Forbe Lepold“ a de Damm Arena z Wolterdinge im naeschte Johr.
Aber au zum „Gaebeli zettle“ im naeschte Wildheu- Heibet und Oehmde uff de sit mindschends 80 johr nimme gillete Streuobst Bluemewies.
Amend kunnt denno d Annalena mol gi waehrschaft vu Hand nochreche und nochgaebele ?
Jo, so wars.
… des häsch aber schee vezellt. Jo, so isches gsie i de 40-50ger Johr, ich khas bezeuge. Nu, so behend, (hit seit mer flott dezue), wies nette Filmli (wo hesch au des ufftriebe?) zeigt, wars nit grad. Eher e‘ mords Schinderei, wenn d‘ Sunn abi brennt het, dass es om fascht in Bode druckt hât. Au denkt hitzedag non Mensch me dra, wie d‘ Bureknder hond schwer schaffe messe, well die ville schafffige Händ wo im Krieg bliebe sind, hinne und vorne gfehlt hond. Und und und …