Kleine Bildnotizen von Günther Reichelt

Kleine Bildnotizen von Günther Reichelt

Genau vor einem Jahr ist Professor Dr. Günther Reichelt gestorben.

Kleine Bildnotizen aus sechs Jahren. Preisgegeben für Freunde Weggefährten und Wegelagerer von Günther Reichelt

Für Weggefährten lagen zu viele Jahre zwischen uns; da er mir als Mentor zur Wegelagerei aber gerne zur Verfügung stand, möchte ich diese Seite allen Wegelagerern in Sachen für die Natur widmen.

Zum Andenken will ich ihn hier persönlich sprechen lassen.

Lebenslauf von Günther Reichelt (1959)

Einige Stationen:

1926 in Schladen/Harz geboren. Volksschule und vergebliche Domestikationsversuche durch das Deutsche Jungvolk ebendort. 1939 Aufbauschule in Wolfenbüttel; dort auch ab 1941 Flieger-Hitlerjugend. Lessingschule in Braunschweig von 1941 bis zur Heranziehung als Luftwaffenhelfer im März 1943; eingesetzt rund um Braunschweig. Ab Juli 1944 Soldat bis zur endlichen Befreiung durch die Alliierten, zuletzt auf dem “geordneten Rückzug” in die Alpen mit kurzer Gefangenschaft. 1945 Landarbeiter in Schladen; dort Gründung und Leitung einer “Kutlurgemeinschaft” 1946-1948. Nachgeholte Reifeprüfung für Kriegsteilnehmer und erfolgreiches Studium in Göttingen und Freiburg (Biologie, Geografie/Geoligie, Chemie; Philosophie/Psychologie) von 1946-1951. Sodann Wissenschaftlicher Sachbearbeiter am Forschungsinstitut für Höhenlandwirtschaft Donaueschingen bis 1954, danach Lehrer an Gymnasien in Freiburg, Baden-Baden und Villingen. Kreisbeauftragter für Naturschutz 1959-1970.

1964 Berufung ans neue Studienseminar Rottweil als Fachleiter und Fachberater für Biologie; Ernennung zum Professor 1970 und 1980. Lehrauftrag für Ökologische Grundlagen des Umweltschutzes an der Fachhochschule Furtwangen 1978-1983. Seit 1988 im “Ruhesand” in Donaueschingen.

Rund 150 Publikationen in internationalen und regionalen wissenschaftlichen Zeitschriften. Autor
und Mitautor bei rund 30 Fach- und Sachbüchern zu geowissenschaftlichen, ökologischen und
Umwelt- Themen, darunter die Hochschullehrbücher: „Biologische Geographie“ mit J. ILLIES (1963)
und „Praktische Arbeitsweisen der Vegetationsgeographie“ mit 0. WILLMANNS (1973). Bücher u.a.:
„Luflbildatlas v. Baden-Württemberg“ (1971); „Ökologie exemplarisch: der Bodensee” (1972), „Wurzeln der Umweltkrise“ (1997); „Arche Noah 2000 (1981) „Ökologie exemplarisch: der Rhein“ (1983, 1986); „Waldschäden durch Radioaktivität?“ (1985), „Ökologie und ihre biologischen Grundlagen“ (1985); „Wach sein für morgen“ (1992); „Die Baar 1945-1995 – Landschaftswandel im ländlichen Raum“ (1995); „Baarwanderungen“ (2004).

Sonstiges: Verschiedene Bürgerinitiativen, u.a. auch Vorsitz im Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg und Mitglied mehrerer Landesbeiräte 1976 bis 1991. Gewähltes Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften. Bundesverdienstkreuz a.B. (1980), Staatsmedaille Baden-Württemberg in Gold (1986), Verdienstmedaille Baden-Württemberg (1989).



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