
S´ Weggetaler Kripple
17. Dezember 2020
Die Weihnachtsgeschichte in schwäbischer Mundart, geschrieben von Sebastian Blau
Zum Autor:
Sebastian Blau – unter diesem Pseudonym hat Josef Eberle (1901–1986) ab 1928 seine schwäbischen Texte veröffentlicht.
Er wurde in Rottenburg geboren, war Buchhändler in Tübingen und Berlin, dann Journalist und Schriftsteller, von 1927 bis 1933 Leiter der Vortragsabteilung des Süddeutschen Rundfunks. 1936 wurde er mit Schreibverbot belegt. Von 1945 bis 1971 war Eberle Mitherausgeber der »Stuttgarter Zeitung«. Neben vielen anderen Ehrungen wurde ihm der Ehrendoktor, der Titel eines Professors und – von der Universität Tübingen – eines »poeta laureatus« verliehen. (Quelle: Verlag / vlb)

Prof. Josef Eberle, alias Sebastian Blau, STZ-Herausgeber und Verleger.
„s‘ Weggetaler Kripple“ ist das klassische schwäbische Weihnachtsgedicht. Alle Jahre wieder herrscht zwischen Weihnachten und Lichtmeß in der Wallfahrtskirche im Weggental bei Rottenburg Gedränge, wenn die mächtige Weihnachtskrippe ausgestellt ist, die Leopold Lazaro geschnitzt hat.
Von ihr hat sich Sebastian Blau, „der Meister aller Mundartdichter“ (so sein Dichterkollege Fritz Holder), anregen lassen zu seiner gedichteten schwäbischen Weihnachtsgeschichte.
„s‘ Weggetaler Kripple“, so Fritz Holder weiter, „hat immer zweifache Wirkung: die einen rührt es zu Tränen, den anderen macht es das Herz heiter.“
So hatte auch ich die ehrenvolle Aufgabe in den Jahren 1980 bis 1987 das Gedicht alljährlich bei unserer Weihnachtsfeier in meiner damaligen Bundeswehreinheit in Ellwangen/Jagst vortragen zu dürfen.
Ich möchte Ihnen, geneigte Leser des Hieronymus, dieses Kleinod schwäbischer Dichtung nicht vorenthalten und habe deshalb das Gedicht im unten angehängten Podcast aufgenommen.
Vielleicht finden Sie ja, zusammen mit Ihrer Familie, gerade am diesjährigen, doch etwas besonderen Weihnachten, die Zeit, sich das Gedicht anzuhören.
Da es der schwäbische Dialekt ist, wie er in der Rottenburger Gegend gesprochen wird, dürfte es auch nicht zu schwer sein, es zu verstehen.
Außerdem ist die Wallfahrtskirche Weggental, gerade in der Vorweihnachtszeit mit der aufgebauten großen Krippe immer einen Ausflug wert.

Der Rottenburger Ehrenbürger Josef Eberle erfährt in diesen Tagen wieder seine „Wiederkehr“ als alias Sebastian Blau! In den Tagen vor Weihnachten wird das wunderbare Gedicht immer wieder gerne bei Festen und Feiern nicht nur kirchlichen Ursprungs vorgetragen! Der letzte originellste Rezitator in Rottenburg ist Peter Nagel, der Josef Eberle noch persönlich gekannt hat und ihn häufig noch getroffen hat!!!
es bliebt debie, d mundart isch die blumigscht all gsie
ob schwaebisch, koelsch , bayrisch oder jaenisch, booremerisch, elsaesisch, waelderisch,
verzelle tuets wie s halt so isch.
danksche fuer die herzig entdeckung.
hubert mauz
Gärn gschee 😉