Kolumne Heike Boeke
Weil mir Hüfingen am Herzen liegt
Kennen sie den Spruch von Regina Hildebrandt? (Ministerin für Arbeit und Soziales in Brandenburg) Nein?
„Ich will, dass nicht jeder nur in seiner Wohnung und vor seiner Tür kehrt, sondern auch im gemeinsamen Treppenhaus.“
Ja, das mit dem putzen im Treppenhaus, besonders in Mehrfamilienhäusern, ist so eine Sache. Meist putzt man für den Vorgänger mit , es sei denn, man hat einen Reinigungsservice, der den Dreck von allen entfernt. Aber was heißt das im übertragenen Sinne? Ich habe mir dazu mal ein paar Gedanken gemacht. Unser liebenswertes Baarstädtchen und die dazugehörigen Ortsteile sind unser gemeinsames Treppenhaus. Und wem überlassen wir es die anfallenden Arbeiten dort zu machen? Was tragen wir persönlich dazu bei, das gemeinsame Treppenhaus in einem gepflegten Zustand zu erhalten?
Vielleicht kennen sie das auch? Man läuft so durch ein Treppenhaus und was findet man? Bonbonpapier, festgetretenes Kaugummi, Schuhhaufen achtlos hingeworfen, verkratzte Wände, ein dreckiges Geländer und eine Klingelanlage, die tief blicken lässt. Ist ein solches Haus einladend oder eher abschreckend? Würden wir gerne in ein solches Haus eintreten und was denken wir von seinen Bewohnern?
Für etwas gemeinsam verantwortlich zu sein fällt oft schwer, weil sich eben nicht alle verantwortlich fühlen. Daher benötigen viele Mehrfamilienhäuser ja auch den Full-Service eines Hausmeisters. Und damit fühlen sie sich noch weniger verantwortlich für diesen gemeinsam genutzten Raum. Die Gemeinde finanziert viele Dinge, sei es Räumfahrzeuge, Straßenreinigung, Sportplätze, Grillhütten, Naturwege, Sitzbänke, Mülleimer, Kindergärten, eine funktionierende Feuerwehr, Schwimmbäder uvm. Wie behandeln wir das von uns gemeinsam genutzte Treppenhaus? Wie sehr schätzen wir die Arbeit der Gemeindemitarbeiter, die Zeit und Geld in seine Pflege investieren? Sehen wir diese Dinge als Selbstverständlichkeit an und werfen im übertragenen Sinne das Bonbonpapier auf den Boden oder tragen wir selbst etwas dazu bei diesen gemeinsamen Raum zu pflegen? Oft reicht es schon etwas so zu hinterlassen, wie man es vorgefunden hat. Aber wir können auch alle etwas dazu beitragen es schöner zu gestalten. Wollen wir triste graue Fußmatten oder bunte lustige Motive im Treppenhaus? Statt also Gärten die Steinwüsten gleichen anzulegen, erfreut eine Wiese mit Blumen. Statt mit Dreck übersäte Treppenabsätze ist ein blank gewienertes Treppenhaus einladend für alle. Im übertragenen Sinne: Ein vom städtischen Dienst angelegter Grasstreifen sollte nicht mit Hundehaufen oder weggeworfenen Pappbechern übersät werden. Statt einer Klingelanlage , die mit Namensschildern beklebt ist, spricht eine ordentlich versorgte Anlage für die Bewohner. Im übertragenen Sinne: Schöne gepflegte Hausfassaden und Hauseingänge sprechen für sich. Finden sie es schön, wenn im Treppenhaus ständig die Türen knallen, dass die Wände wackeln. Man muss nicht mit röhrenden Motoren durch die Stadt und die Nebenstraßen donnern, um gesehen zu werden. Das mag zwar das eigene Ego streicheln aber stört die Mitmenschen.
Was möchten sie , wenn sie in ihr Treppenhaus gehen? Genau! Das Gleiche wünschen sich viele andere Mitmenschen. Tragen sie dazu bei, dass unser gemeinsames Treppenhaus sauberer wird und Gäste dazu einlädt in unser Haus einzutreten.