Kieferschwärmer
Liebe Bürgerpostleser,
am Samstag, den 7. Mai 2022 besuchte uns Bernd Münzer. Seltsamer Weise hatte er ein Tontöpfchen dabei und ich war gespannt, was er mitgebracht hatte. Diesen schönen Falter. Was für einer ist das? Es war relativ schnell klar, dass es ein Kiefernschwärmer ist. Aber, was meinen Sie, ein Weiblein oder ein Männlein? Die Auflösung kommt später.
Erinnern Sie sich noch an die Raupe des Kieferschwärmers? Ich hatte Sie beim Beitrag im Oktober 2021 über Raupen aufgeführt. Kollegin Annegret Schulze hat das Bild geschossen und zur Verfügung gestellt. Bis 8 cm lang kann die Raupe werden, in dem Stadium auf dem Bild war sie kurz vor der Verpuppung. Sie verpuppt sich unter Moos in der Nähe ihrer Futterpflanze und überwintert in der Puppenform oft zwei Winter lang. Der Hammer, oder? Ja, aber nicht außergewöhnlich.
Der Name des Falters kommt von der Raupennahrungspflanze. Bis zu 100 Eier legt das Weibchen auf Nadeln junger Triebe von Kiefern, Fichten und gelegentlich Lärchen. Die jungen Raupen fressen tagsüber sehr träge. Die Paarung erfolgt in einem Baum in der Nähe des Schlupfortes des Weibchens und dauert von Nachts bis zur Dämmerung des nächsten Tages. Gigantisch, aber auch nicht ungewöhnlich bei Faltern. Es sind Nachtfalter, die tagsüber gut getarnt an Kiefernstämmen übertagen. Nachts wird an stark duftenden Pflanzen wie zum Beispiel der Heckenkirsche Nektar gelabt. Von der Größe her beträgt die Flügelspannbreite 7 bis 9,6 cm, also nicht gerade klein. Von Mai bis Juli sind die Falter aktiv.
Interessant ist, dass es spezialisierte Feinde gibt: Schlupfwespen und Raupenfliegen legen Ihre Eier in die Raupen, die dann in ihnen parasitieren und sie töten. Auch ein Pilz, die Puppenkernkeule wächst in den Puppen und tötet sie ebenfalls ab. Der Pilz bildet dann an der Körperoberfläche der Puppen seine keulenförmigen und gelborangen Fruchtkörper aus (Wikipedia).
Zum Schluss die Antwort auf die Frage nach dem Geschlecht des Falters, er ist ein Männlein. Zu erkennen an den gezackten Fühlern, die Weibchen haben glatte.
Vielen Dank an Frau Schulze und Bernd Münzer für die Bereitstellung von Raupe und Falter.
Herzliche Grüße
Franz Maus