Ligusterschwärmer
Liebe Bürgerpostleser,
am Vatertag vormittags war ich unterwegs auf der Sperbelhalde, einem kleinen aber feinen Naturschutzgebiet beim Schächer. Ich bin immer wieder fasziniert, was dort alles zu sehen ist. Unter anderem diesen ruhig da sitzenden großen Falter am unteren Bereich eines Holzpfostens. Es gehört Glück dazu, so etwas nicht zu übersehen. Ich denke, die meisten wären dran vorbeigelaufen. Wissen Sie, was es ist? Es gibt zwei Nachtfalter, die es sein könnten, ein Winden- oder ein Ligusterschwärmer. Aufgrund des dunklen Oberkopfes ist es eindeutig ein Ligusterschwärmer. Er übertagt bewegungslos an dem Pfosten, um in der Dämmerung aktiv zu werden. Mit der Zeit dämmerte es mir, dass ich vor knapp elf Jahren schon einmal eine Begegnung mit ihm hatte. Und zwar nicht mit einem, sondern mit zweien, genauer gesagt mit einem Paar bei der Paarung, siehe Bild 3 und 4. Damals stand sogar ein kleiner Beitrag im Südkurier am 7.Juli 2011. Die Paarung fand an einem Brett eines hölzernen Gartenzaunes statt und dauerte damals über 24 Stunden. Was sagt man auch dazu. Wir kennen das ja schon vom Kiefernschwärmer. Nach der Paarung legt das Weibchen bis zu 200 Eier an den Fresspflanzen ab, die da sind, Liguster, Flieder und Eschen.
Der Ligusterschwärmer ist in Europa weit verbreitet. Die Körperlänge beträgt bis zu 6 cm und seine Flügelspannweite reicht von 8 bis 12 cm. Also ganz schön groß. Zum Vergleich, das Tagpfauenauge erreicht nur 5 bis 5,5 cm Spannweite. Der Ligusterschwärmer fliegt ab Mai bis Mitte des Sommers. Die Flugbewegungen des Ligusterschwärmers erinnern stark an einen Kolibri. In diesem Schwirrflug saugt er dann mit seinem fast körperlangen Rüssel den Blütennektar auf. Daher sind die Falter auch für ihre schnellen Flügelschläge bekannt, mit denen sie ein lautes „brummendes“ oder auch „summendes“ Geräusch verursachen. Man könnte sie leicht mit einer Hornisse oder einem Junikäfer verwechseln.
Also, wenn es in der Dämmerung brummt, auch daran denken, dass ein Ligusterschwärmer unterwegs sein könnte. Der Name rührt übrigens daher, dass die Raupe sich am liebsten von Ligusterblättern ernährt.
Jetzt fiel mir noch etwas ein, am 17. August 2006 konnte ich diese herrliche Ligusterschwärmerraupe fotografieren, knapp 10 cm lang und mit Stachel am Ende. Da war sie kurz vor dem Verpuppen.
Das musste doch noch dazu, finden Sie nicht auch?
Herzliche Grüße
Franz Maus