Es war einmal…. die Hoffnung
Hoffnung aus dem mittelniederdeutschen bedeutet hüpfen oder zappeln vor Erwartung. Sie bedeutet eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes eintrifft. So ging es denke ich jedem, der auf die Wahlergebnisse gewartet hat.
Vaclac Havel sagte einmal zur Hoffnung: Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.
Bei diesem Wahlergebnis habe ich versucht den Sinn zu finden. Zu wählen macht Sinn ohne Zweifel und ist das große Vorrecht einer Demokratie, ob das Ergebnis Sinn macht muss jeder für sich entscheiden, der sein Kreuzchen gesetzt hat. Was war der Antrieb? War es Wut, Verzweiflung, Frust, Furcht, Überzeugung? Das alles könnte es gewesen sein. Wenn der Sinn darin liegt durch das Kreuzchen Parteien dazu zu bringen sich nicht gegenseitig zu zerfetzen, sondern konstruktiv zum Wohle der Gemeinschaft zusammenzuarbeiten ohne parteipolitische Dogmen mit Gewalt am Leben zu erhalten, wäre der Sinn erkennbar. Ich bezweifle allerdings anhand der jetzt schon lauthals verkündeten Drohungen und Forderungen, das dieses Ziel erreicht worden ist.
Solange das Gegeneinander lukrativer ist als das Miteinander werden wir als Bürger, egal warum wir wo in welcher Wahl ein Kreuz gemacht haben zum Spielball der Parteienlandschaft werden und auch bleiben.
Und so werden wir sicherlich bald erkennen, wer nur wie man hier so sagt geschwätzt hat und wer tatsächlich umsetzbare Lösungen bietet, die Frieden, Klima, Wohlstand und Zusammenhalt fördern. Denn das ist das, worauf alle hoffen.
Friedrich Nietzsche schreibt zur Hoffnung. “Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die andren Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er den Menschen die Hoffnung; sie ist in Wahrheit das übelste Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.”
Doch andererseits ist sie neben Liebe und Glaube einer der drei christlichen Tugenden. Was bleibt ist daher die Hoffnung, dass sowohl die Erde als auch unsere Mitmenschen auf diesem Planeten nicht am Ende die Verlierer sind. Und da wir nur diese Erde haben und als Christen wissen müssten, dass alle vom gleichen Menschenpaar abstammen, sollten wir überlegen, wem wir unsere Stimme geben.
Mögen wir also selbst entscheiden, ob dieses Ergebnis die Qual nur verlängert oder ein Sinn darin bestand.