Die treue Magd

Die treue Magd

1. Mai 2025 1 Von hieronymus

von Maria Simon am 1. Mai 2025

Die treue Magd

Wie sorgtest du für Hof und Haus!
Du bücktest dich um jeden Span.
Du hobst mit Gott dein Tagwerk an
und löschtest spät dein Lämplein aus.

Was gab dem schwachen Herzen Mut?
Oft staunte ich, wie fröhlich du
die Nacht hingabst der kranken Kuh,
dich sorgtest um der Entlein Brut.

Kein Halm war dein. Und doch wie stolz
hielst du vorm Ruf des Hauses Wacht!
Du gabst auf jeden Pfennig acht.
Du wuschest, nähtest, sägtest Holz.

Du bukst das Brot, du fingst die Maus,
du zogst uns Kindern an die Schuh,
du fandest keine Stunde Ruh,
du gingst ins Feld trotz Sturmgebraus.

Du standest wie in geheimer Haft.
Du klagtest kaum, du murrtest nie.
Es war, als ob all seine Kraft
der Herrgott deinen Armen lieh.

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