
Schwarzes Harz und Gummifluss
Liebe Bürgerpostleser,
„Gummiflusskrankheit“, haben Sie schon einmal etwas davon gehört? Für mich ist das völlig neu. Der Beginn der heutigen Geschichte fängt mit dem schwarzen Harz des Beitrages unten an. Denn mir fiel ein, dass ich im April 2022 diesen herrlichen gelben Pfropf (am Pflaumenbaum fotografiert habe. Am Kirschbaum fand ich das gleiche vor. Ich wollte vor kurzem das Fotografieren der Pfropfe wiederholen, was ich auch tat, aber die waren ausgetrocknet und schwarz.


Auf der Webpage: https://www.baumpflegeportal.de/baumkrankheiten/gummiflusskrankheit/ ist der Sachverhalt prima beschrieben. „Gummifluss“ gibt es nur bei den Prunusarten Kirsche, Pflaume und Pfirsich. Faktoren, die den Fluss auslösen, sind Trockenstress, Frost und Mangelernährung. Aber auch Bakterien, holzzersetzende Pilze, Käfer und Raupenbefall können dazu führen. Diese Baumarten bilden zur Abwehr kein Harz, wie Nadelbäume, sondern sie bilden Gummifluss. Zunächst unter der Rinde, wo Leitungsbahnen und Zellgewebe verstopft werden. Wenn der Druck zu groß wird, drückt die Flüssigkeit durch die unverletzte Rinde durch und bildet Harzblasen, wie die Pfropfe offiziell heißen.
Typisch ist zu Beginn eine bernsteinfarbene weiche Masse, die mit der Zeit aushärtet. „Gummiflüsse“ treten vermehrt dort auf, wo ein Baum bereits verletzt ist. Schnittwunden, Käfer- und Larvenlöcher oder abgebrochene Zweige sind prädestinierte Orte. Treten Gummigebilde auch an scheinbar gesunden Stellen eines Baumes auf, dann hat er keinen gesunden Stoffwechsel mehr, weil viele Leitungsbahnen verstopft sind. Das kann soweit führen, dass Teile der Krone austrocknen und absterben.
Was kann man tun? Letztlich für eine optimale Pflege sorgen und zum Beispiel bei starker Hitze und Trockenheit die Bäume gießen.
Ist das nicht ein Doppelhammer, dass es „Gummifluss“ gibt, und das nur bei Kirsche, Pflaume und Pfirsichen, Mirabellen und Schlehen, die der Baumgruppe Prunus angehören? Ich finde es beachtlich, dass ich über den letzten Beitrag mit dem schwarzen Harz auf diese Geschichte gekommen bin.
05.02.2025
Liebe Bürgerpostleser,
am 7. Januar 2025 fuhren wir durch Zillhausen, einem Stadtteil von Balingen. Was sehen wir in Großbuchstaben neben der Straße? „Wasserfalldorf“. Hoppla, noch nie gehört, meine Frau meinte, den schauen wir uns an. Gesagt, getan, und was sagen Sie zu dem prächtigen Wasserfall?

7. Januar 2025

28. Januar 2025
Und jetzt kommt der Hammer: Mit einer Fallhöhe von 27 Metern ist er vier Meter höher als der Rheinfall. Am 28. Januar 2025 fuhren wir nochmals vorbei, weil ich noch etwas nacharbeiten musste. Wir sahen einen enttäuschenden Wasserfall, können Sie sich vorstellen wieso? Weil das Wasser oben zur Stromgewinnung abgzwackt wurde. So etwas aber auch. Die junge Weißtanne im Vordergrund ist die Ursache für diesen Beitrag, beziehungsweise die runden schwarzen Flecken an ihr.

Sieht doch richtig interessant aus. Ich habe google lens benutzt, da kam die Meldung „Wildschwein“ und „Brandkrustenpilz“. Ich wollte schon loslegen mit einem Beitrag über den Brandkrustenpilz, als Oliver Gaiser, ein Baumsachverständiger (www.bsb-gaiser.de) mit einem Büro in Weinstadt, etwas anderes ins Spiel brachte. Er empfahl, nochmal hinzugehen, denn er vermutete einen Harzaustritt. Und Oliver Gaiser behielt Recht. Ich sägte mit meinem Taschenmesser einen Fleck weg weil mit dem Messer nichts zu erreichen war. Es roch intensiv und gut nach Harz und der Fall war klar. Klar ist auch, dass der Austritt aus entfernten Astlöchern erfolgt, schauen Sie die Bilder an, dann fällt es Ihnen bestimmt auf.



Sicherlich ist das eine Schutzmaßnahme des Baumes gegen Pilzbefall. Jetzt hatte ich noch eine Frage wegen der schwarzen Harzfarbe. Unter Harz stellte ich mir bisher etwas bernsteinfarbenes vor und nun das. Jemand meinte, das Schwarze könnte von einem Pilz stammen. Ich habe dann überlegt, dass ich von einem Rindenstück das Schwarze entferne.

Nachdem klar war, dass alles schwarz ist, behaupte ich nun mal frech, dass das Weißtannenharz tatsächlich schwarz ist oder zusammen mit Sauerstoff schwarz wird. Ob ein Vergleich mit den sehr dunklen Weißtannenhonig angebracht ist, ist aus dem Bauch heraus eine reine Vermutung.
Einen herzlichen Dank gilt Oliver Gaiser, dass er mich auf die richtige Spur führte.
Herzlicher Grüße
Franz Maus