Raupen

Raupen

22. Juni 2022 0 Von Dr. Franz Maus

Liebe Bürgerpostleser, 

dieses Mal möchte ich vier aktuell vorkommende Raupen vorstellen. Ich bin immer wieder aufs Neue begeistert von Farben und Formen dieser Entwicklungsstufe der Schmetterlinge. Die Fotografien von Bild 1 und 2 gehören der gleichen Art, dem kleinen Nachtpfauenauge. Ein Bild ist vom Belchen und das andere von der Sperbelhalde. Die intensivere Färbung der Raupe von der Sperbelhalde kommt vermutlich von der erst kurz zurückliegenden Häutung her, die die Raupen durch das Größenwachstum mitmachen müssen. Welcher Vogel will so eine behaarte Raupe fressen? Der Hammer ist, dass die Falter keine Mundwerkzeuge haben und daher nur wenige Tage leben können. Ihr Dasein beschränkt sich einzig und allein auf die Fortpflanzung. Die Männchen sind tagaktiv, im Gegensatz zu den nachtaktiven Weibchen. Die Männchen finden ihre Geschlechtspartner durch vom Weibchen ausgesandte Lockstoffe, die sie mit ihren großen Fühlern kilometerweit riechen können. Da die Weibchen tagsüber nur sitzen und nicht davonfliegen, ist ihre Ortung nur eine Frage der Zeit. Was sagt man dazu?


Die nächste Raupe schickte mir Rebecca Weber aus dem Dreisamtal als Foto. „Was ist das Gruseliges?“, schrieb sie dazu.  Bei www.Schmetterling-raupe.de recherchiert, war bald klar, dass es eine Lindenschwärmerraupe ist. Sie war etwa 6 cm lang und „angriffslustig“. Wissen Sie wieso? Weil sie sich bald verpuppen wollte und da will sie nicht gestört werden. Der Haken am Raupenende ist nicht schlecht, finden Sie nicht auch?

Lindenschwärmer

Das nächste Foto stammt auch vom Belchen. Die Raupe war an dem dürren Stengel dermaßen gut getarnt, dass ich mich selber wunderte, dass ich sie entdeckte. Hier fragte ich Walter Schön, den Betreiber der Webpage. „Kleespinner“ war seine Antwort. Neben der Tarnung ist sie auch durch ihre Behaarung gut geschützt.

Kleespinner

Das letzte Exemplar fand ich im Bräunlinger Wald beim Fressen an einem Haselnussstrauch. Auch da habe ich nachgefragt bei Walter Schön, seine Antwort lautete: „Daraus wird ein C-Falter.“ Schauen Sie, wie akrobatisch die Raupe sich unter dem Haselnussblatt bewegen kann, wir wären schon zigmal heruntergefallen. Wie Gräten stehen die Verästelungen vom Körper ab. Wie das wohl aussieht, wenn sie sich häuten muß?

C-Falter

Herzliche Grüße
Franz Maus