Mehlschwalbenschädlinge

Mehlschwalbenschädlinge

2. März 2022 0 Von Dr. Franz Maus

Liebe Bürgerpostleser, 

das ist eine Geschichte, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Ulrike Guttenberger aus Brachbach, einem Ortsteil von Untermünkheim im Kreis Schwäbisch Hall hat mir diese Bilder geschickt. Toll ist das 1. Bild mit den vier künstlichen Nestern für die Mehlschwalben. Frau Guttenberger schreibt, „seit Jahren haben wir diese als wartungsfrei beworbenen Mehlschwalbennester am Haus. Dann sind uns im dritten oder vierten Jahr mehrere Bruten ohne erkennbaren Grund gestorben“. Als Tierärztin hatte sie einen Verdacht und Sie überzeugte ihren Mann, die “wartungsfreien” Nester zu kontrollieren. Beide waren sprachlos, als sie die Ansammlung von Parasiten sahen, die sich da in und oberhalb der Nester versteckt hatten und dort überwinterten. Seitdem werden jedes Jahr im Februar/ März die Nester abmontiert und gereinigt. Zur Klarheit, die Bilder 2 bis 4 stammen nicht vom Katastrophenbefall mit den abgestorbenen Bruten, sondern von der regulären jährlichen Reinigung in diesem Jahr. Wahrscheinlich sind es Schwalbenwanzen, auf Bild 3 sind zwei zu sehen. 

Man muss sagen, dass die aus Holzbeton gefertigten Kunstnester eine wesentlich längere Lebensdauer haben als die selbsthergestellten Lehmnester. Dadurch ist natürlich eine Anreicherung mit Parasiten möglich. Das zweite sind die einfach gestalteten Pressspanplatten, die sehr viele Versteckmöglichkeiten bieten. Ein funierten glattes Holz wäre sicherlich besser und wird heute auch im Handel angeboten. Das Ganze ist schon eine erstaunliche Angelegenheit. 

Wenn Sie auch den Eindruck haben, dass die Bruten leiden, dann ist es sinnvoll, nach Parasiten zu schauen. Und momentan ist der richtige Zeitpunkt dafür, bevor im April die schönen Mehlschwalben wieder kommen.

Herzliche Grüße

Franz Maus