Rätselvogel

Rätselvogel

15. Mai 2024 0 Von Dr. Franz Maus

Liebe Bürgerpostleser, 

heute geht es um die Lösung der Rätselfrage vom letzten Mal, um was für einen Vogel es sich auf den Bildern handelt. Edmund Zeiser aus Zimmern unter der Burg hat mir dankenswerter Weise nachfolgende Bilder geschickt. Von Ihnen als Leser kamen einige Rückmeldungen, Falke, Wanderfalke, (junger) Baumfalke, Merlin, Gleitaar und eine Würgerart wurden genannt. Leider ist keine Antwort die richtige. 

Weil der Vogel etwas außergewöhnlich aussieht, habe ich ihn einigen Fachleuten geschickt. Sie kamen zu der Einschätzung, dass es kein einheimischer Vogel ist, sondern einer, der aus einer Voliere, einem Zoo oder einer Falknerei ausgebrochen ist. Da stockt einem doch der Atem, kein einheimischer Vogel. Es gab einige Erklärungsversuche für Greifvögel aus dem Ausland, aber es passte nicht zusammen. 

Die Ansicht, dass es sich um einen geflohenen Vogel handelt, brachte mich auf die Idee, bei Falkner Franz Ruchlak in Löffingen-Bachheim nachzufragen. Wie aus der Pistole geschossen schrieb er: „Das ist kein Flüchtling, sondern ein einheimischer Greifvogel. Es ist ein alter, schön ausgefärbter Sperber, ein Männchen, Sprinz genannt“. Die Betonung liegt auf alt, Franz Ruchlak schätzt ihn auf sieben bis neun Jahre und dass Sperber so alt werden, sei durch ihre kamikazeartigen Jagdmethode eine Rarität. Das heißt, dass man solch gefärbte Sperber nur sehr selten zu sehen bekommt und deswegen kein „Bild“ von ihnen hat. Das besondere an der Färbung ist die weiße Vorderseite, die normal gesperbert ist und die helmartige Kopffärbung. Franz Ruchlak ist passionierter Falkner von Kindesbeinen an und ist Anlaufstelle für verletzte Greifvögel. Über 60 habe er im letzten Jahr betreut. Dadurch hat er einen reichen Erfahrungsschatz über Details ihres Aussehens. 

Vielen Dank Franz Ruchlak für die interessante Rätsellöung, vielen Dank Ihnen für Ihr Mitmachen. 

Herzliche Grüße 
Franz Maus