Wie man aus Wasser Kraft macht

Wie man aus Wasser Kraft macht

31. Januar 2023 1 Von Hubert Mauz

Anlässlich des kommenden Öffnungssonntags der Sonderausstellung „100 Jahre Brändbachtalsperre“ im Kelnhof-Museum wurde nun zur Veranschaulichung eine Flussmühle im Brändbach bei der Stadthalle vom Stapel gelassen. 

Fast jedes Kind kennt die Bilder aus Mesopotamien oder vom Nil mit den riesigen Wasserschöpfrädern. Oder von den klappernden Mühlen in Schwarzwaldtälern. Sie alle nutzen ein Naturgesetz. Wasser will immer von der höher gelegenen Quelle zum Meer fließen. Es verändert, bedingt durch die Schwerkraft, seine Lage von oben nach unten. Daher kommt der Begriff der Lageenergie. Das Wassergewicht im Fließgewässer verändert ständig seine Lage. 

Der Brändbach mit seinem Wassergewicht verändert seine Lage schwerkraftbedingt vom Höchst auf 1000 m Meereshöhe bis nach Bräunlingen um 300 m Höhenunterschied. Dabei nimmt sein Fallgewicht durch ständige Zuläufe ständig zu. Genutzt wird dieses fallende Wassergewicht im Brändbach Wasserkraftwerk in Waldhausen. So nutzten die Bräunlinger seit 1923 aus dem Kirnberg Speichersee diese Wasserkraft mit einer hochtechnisierten Anlage. 

Mit einer einfachen, uralten Methode wird nun an den Brändbach-Terrassen bei der Stadthalle in Bräunlingen das Prinzip der Lageenergie verblüffend anschaulich und fast selbsterklärend gezeigt. Nämlich mit der ältesten Wasserkraftanwendung, der legendären Flussmühle, einem schwimmenden, unterschlächtigen Wasserrad. Unabhängig von Stauhaltung, Stauwehr, Gewässerveränderung, Aufstiegshilfen und Wasserspiegeländerungen kann damit Energie gewonnen werden. Das ist der pfiffige Vorläufer aller Wasserkrafttechniken. 

Anschaulich zu besichtigen ist dieses Modell, das mit Hilfe einer Materialspende der Firma Bedrunka+Hirth anlässlich des 100jährigen Bestehens der Brändbachtalsperre gebaut wurde, an den Brändbach-Terrassen gegenüber der Stadthalle.