Spaziergang über den Friedhof Hüfingen

Spaziergang über den Friedhof Hüfingen

29. März 2024 2 Von Hannah Miriam Jaag

aktualisierter Beitrag, Original vom 02. April 2021

Die Kette mit den Hufeisen an der Leonhardskapelle soll von einem Fuhrmann stammen unter dessen Lastwagen die nahe hölzerne Bregbrücke eingebrochen sei. Der Fuhrmann wurde durch ein Wunder gerettet und spendete die Kette der Kapelle.

Ebenfalls vorne an der Leonhardskapelle (erbaut 1479 und gestiftet von Konrad und Burckhart von Schellenberg) kann man die verschiedenen Wasserpegel von Hüfingen bestaunen

Der Friedhof wurde im Jahre 1629 vom Abt Georg Gaisser des Beneditinerklosters St. Georgen geweiht und wurde 1806 und 1861 erweitert. Als Sinnbild der Vergänglichkeit kennt jeder die Rose, dabei ist der Efeu schon seit vorchristlicher Zeit das Sinnbild der Erlösung und des ewigen Lebens.

Epitaphien sind Grabinschriften für einen Verstorbenen an einer Kirchenwand oder in der Friedhofsmauer. Hier will ich einige zeigen. Wie es sich für den Hieronymus gehört beginne ich mit Lucian und Xaver Reich und Nepomuk Heinemann.

Lucian Reich
Schriftsteller und Kunstmaler
26. Februar 1817 – 2. Juli 1900
Johann Nepomuk Heinemann
Litograf
30. Mai 1817 – 22. Februar 1902
Xaver Reich
Bildhauer
1. August 1815 – 8. Oktober 1881
Josepha Reich
geb. Elsässer
23. Aprlil 1823 – 19. November 1900
Karl Bromberger, Litograph
Ehernbürger der Stadt Hüfingen
1873-1965
Clara Bromberger, geb. Bölke
1871-1958
Durchbohrt von eines Mörders Hiebe.
Blieb CURTA noch ein Muster von Geduld.
Noch sterbend sprach er voll der Liebe.
Vergebet meinem Mörder seine Schuld.

Dieses Denkmal der Liebe weihet ihrem Gatten Vallentin Curta Handelsmann seine betrübte Witwe mit VIII. verzogenen Kindern. Geboren zu der H. Dreyfaltigkeit in Gressoney. Starb den IV. Oktober MDCCCV. im LIII. Jahr seines Alters. R.I.P.
Dieses Denkmahl der Einzigen Liebe und des oantbiex? andenkens seihen dir Sehrvermißten Curtaischen Kinder ihrer ? für ? und alle jene, die sehr herzlichen unvergeßlichen Mutter
Rosina Burkhard
verehelichten Curta deren Geist aus der zerbrechlichen irdischen Hülle zu der ewigen Stütze und zur fehgälich gewünschten wiedervereinigung zu ihrem vorangegangenen Gatten eille.
der 22. März 1808. eben als die das 40 e Lebensjahr angefangen hatte.
Gottes friede weh in Blumen düften Vater Mutter über Euer Gräber her.
Maria Franziska von Ehren
geb. D. IX. September gestorben D. 22 ANG. 1863
?
Denkmal
Ihrer Hochedelgebohrenen Frau Katharina Kletser gebohrene Bosch. Sie starb den 5. November 1815 im 40 Lebensjahr.
Lasset die Kinder zu mir kommen
Dem hoffnungsvollen Knaben
Ferdinand Fischerkeller
Geb. den 8. August 1818
Gest. 25 April 1828
Weihen dieses Denkmal seine trauernden Eltern
Hier ruht
Johann Babtist Fischerkeller
geboren zu Donaueschingen den 21ten August 1749.
gundler Kaplan zu Jungnau druch 13 – zu Kaseifingen G_ und endlich dazu ad 6. Blasium durch 26 Jahre ? seine irdische Laufbahn den 21 ten Juny 1852.
Gott gebe Ihm und allen ? dir Ewige ? Amen
Francisco Neser
Josepf Anton Heizman
Raul Stoerk
Ruhestätte des Hochwürdigen Herrn LOS. Benedict Rebsteix
(Pfarrer?)
Dem Andenken Des Hochwürdigen Herrn
Benedici Merck
Des villino, Rur:Kap;Exdecans
Bischöf. Konk, geist. Raths, und durh 35 Jahrepfarrer dahier
Legte ab die Körperliche Hülle nach 7 Jahren Leiden den 21 May 1798 im 64 Alterjahre: Geweiht v. seinen Geschwistern.
2. von links: Maria Magdalena Nober geb. Moog 24. Juni 1765 – 14. Juli 1840
aaaa

In der Mitte das Epitaph eines Bäckers.
Die Brezel bindet die gesenkte Fackel des Todes ein.

Das von Franz Xaver Reich 1864 erschaffene Steinkreuz verbindet die Hauptachse des alten Friedhofsteiles mit dem neuen Teil.
Der obere Teil scheint neuer zu sein. Vielleicht weiß ja jemand wo sich das ürsprüngliche obere Kreuz befindet?

Das Grab von Max Gill

(31.03.1921-15. August 2008)
Altbürgermeister, Ehrenbürger der Stadt und Träger des Bundesverdienstkreuzes.


Monsignore Hermann Josef Kast (01.09.1888 – 21.06.1967)
Ehrenbürger von Hüfingen und Rektor von Mariahof
Dr. Erwin Sumser (8. Oktober 1891 in Merzhausen bei Freiburg im Breisgau als Erwin Josef Sumser – 22. Januar 1961 in Hüfingen).
Pionier des Naturschutzes.
Eva von Lintig geboren 11. Juli 1931 gestorben 10. September 2023



Adolf Heer Bildhauer geboren 13. September 1819 gestorben 29. März 1898
Grabstein Adolf Heer und Rudolf Gleichauf

Rudolf Gleichauf Historienmaler geboren 29. Juli 1826 gestorben 15. Oktober 1896

Die Grabstätte (Grabstein) von Adolf Heer und seinem Freund Rudolf Gleichauf ehemals auf dem Hauptfriedhof in Karlsruhe.

Nach dem Tode Adolf Heers veranlasste der Landschaftsmaler Wilhelm Klose, ein ehr vermögender Karlsruher Mäzen (Ehrenbürger der Stadt Karlsruhe), eine würdige Grabstätte für seine Freunde zu errichten. Die Ausführung lag in den Händen von Bildhauer Johannes Hirt, der ein langjähriger Mitarbeiter von Heer bei der Gestaltung des Kaiser-Wilhelm-Denkmal war. Auch die zwei Bronzereliefs von Heer und Gleichauf am Grabstein sind mit J. Hirt signiert. J. Hirt wurde vom Verlassenschaft -Gericht als Abwickler der noch nicht vollendeten Arbeiten von Heer bestimmt. Er wurde ein bekannter Bildhauer in Karlsruhe. Das Grabmal fand seinen Platz auf dem sogenannten “Hügel”, eine bevorzugte Lage mit Bäumen, Farnen und Stechpalmen – wahrscheinlich unter Denkmalschutz stehend.

Wenig verständlich erscheint ein Bericht im Südkurier im Jahre 1976, “Silberdisteln schmücken das gemeinsame Grab von A. Heer und R. Gleichauf, wo den Besuchern von der Friedhofsverwaltung erklärt wird: “Wir halten es für eine Selbstverständlichkeit und Pflicht, den Gräbern Heers und Gleichaufs unsere Aufmerksamkeit zu schenken”. Mit wenigen einprägsamen Worten wird die Bedeutung der Künstler skizziert: .. Heer und Gleichauf haben im vergangenen Jahrhundert mitgeholfen, die Züge des Kunstschaffens in Karlsruhe zu prägen”. Monate später wird dann in einem Schreiben an die Stadtverwaltung Hüfingen und wahrscheinlich auch Vöhrenbach angefragt, ob Interesse am Grabstein der beiden Künstler bestehe: “Das Grab wird aufgelöst.” Die Stadtverwaltung Hüfingen holte den Grabstein, der jetzt bei der Aussegnunghalle und den Urnenstelen steht. Leider ist der Stein nur ein Torso, denn die kunstvolle Einfassung fehlt. Auch sollte die Inschrift erneuert werden.


Bildhauer Prof. Adolf Heer,
Sein Leben und seine Werke auf der Baar und dem Umland von Erich Willmann
Schriften der Baar 53, (2010)
Hermann Felder (1772 – 1954)
Geistlicher Rat
31.10.2023

Abschließen möchte ich diesen Spaziergang mit dem Hüfinger Künstlerkreis und dessen Gedenkstein von der Hüfinger Heimatzunft.

Für Ergänzungen und Tipps bin ich jederzeit dankbar!