Rede zum Antrag Pestizidfreie Kommune

Rede zum Antrag Pestizidfreie Kommune

26. Juni 2020 5 Von Peter Albert

Rede der BFSO/DIE GRÜNEN-FRAKTION zur pestizidfreien Kommune vom 25. Juni 2020

Unsere Fraktion möchte, dass über unseren Antrag nicht im Gesamten sondern zu den jeweiligen einzelnen Punkten abgestimmt wird!

Wenn das so ist, dass sich die Stadt Hüfingen jetzt schon an viele Dinge hält, die in unserem Antrag stehen, dann können ja alle getrost zustimmen, oder?

Erläuterung zum Antrag:

Die Bundesregierung hat vor einigen Jahren eine Institution für die akademische Elite gegründet. Hier sollen die jeweils besten Forscherinnen und Forscher ihrer Fächer ungestört zusammenarbeiten, um die Bundesregierung in den großen Fragen der Menschheit Rat zu erteilen. Leopoldina heißt die Institution.

In Sachen Artenschädigung ist diese Institution zu folgendem Schluss gekommen:

Der Biodiversitätsverlust in Deutschland ist auf die letzten 100 Jahren bezogen sogar fast ausschließlich auf die konventionelle Landwirtschaft zurückzuführen. Die Leopoldina hat 2018 schon einmal ein Papier zu den Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Artenvielfalt veröffentlicht: Viele Arten der der Wiesen und Felder sind in den letzten 30 Jahren um 60 bis 90 Prozent zurückgegangen

Das geht laufend so weiter. Auf den intensiv gedüngten Maisäckern, Raps- und Getreidefeldern, die zu drei Vierteln der Gewinnung von Bioenergie und Tierfutter dienen, gibt es kaum Leben. Kaum ein Vogel wird sich auf diesen Feldern ernähren können, weil Insekten und Wildkräuter gezielt durch Pestizide bekämpft werden.

Prof. Dr. Detlev Drenckhahn

Das sind leider nun einmal die Fakten!

Zu den Landwirten:

Seitens der „Landwirtschaft“ wird immer gerne von Diskriminierung gesprochen.

Was soll hier eigentlich Diskriminierung oder Benachteiligung heißen? Die Bio-Landwirte wurden die letzten Jahrzehnte von Pachtverträgen größtenteils ausgegrenzt – das ist Diskriminierung! Die Flächen gehören den Hüfingerinnen und Hüfingern und sollen an die nächste Generation weiter gegeben werden als deren Lebensgrundlage. Die nächste Generation wird seit langem diskriminiert. Nur weil Sie die Bio-Landwirte weniger schätzen und die nächste Generation vernachlässigen, wird diese Diskriminierung ignoriert. Diese Personen haben leider auch nicht eine so lautstarke Lobby wie Sie.