Mein erstes E-Auto
Seit geraumer Zeit wird in den beiden hiesigen Tageszeitungen eine Serie mit dem Titel „Mein erstes Auto“ abgedruckt. Es gäbe in der heutigen Zeit sicher wichtigere Themen, über die berichtet werden könnte: Umweltthemen wie die Verseuchung des Biotops Behlaer Weiher oder die Überbauung einer römischen Villa in Fürstenberg, die gigantische Erweiterung des Lidl Logistikzentrums im Weiher trotz Ausbluten der Innenstadt, der Etikettenschwindel mit dem Biogas, Raubbau im Bereich des Kiesabbaus und weltweit der dramatische Zustand des deutschen Waldes oder der ungezügelte Verkehr, der für 1/6 der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich ist.
Um verkehrstechnisch schnellstmöglich klimaneutral zu werden, wäre es am besten, wenn viel mehr Leute auf das Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen würden. Oder auch öfter zu Fuß gehen würden. Leider hat Corona den öffentlichen Nah- und Fernverkehr etwas ausgebremst.
Ich finde auch, dass die Diskussion über den Straßenverkehr unverhältnismäßig geführt wird. So wird beispielsweise der LKW-Verkehr ganz selten beleuchtet. Auf der B 31 ist mittlerweile jedes dritte Fahrzeug ein LKW. Ein großer LKW verursacht soviel Schäden an Straßen und Brücken wie 20.000 (!) PKWs. Und dabei sind die Umweltschäden durch Emissionen wie beispielsweise der Gummiabrieb durch die großen Reifen noch nicht mal berücksichtigt.
Erwähnen möchte ich auch, dass ich als Sprecher der Bürgerinitiative Verkehrsberuhigung Hüfinger Außerstadt schon seit fast 20 Jahren in Sachen Verkehr aktiv bin. (https://bi-huefingen.jimdofree.com)
Nichtsdestotrotz möchte ich diese triviale Serie zum Anlass nehmen, um über die Elektromobilität zu berichten.
Da mein letztes Auto in die Jahre gekommen war und immer mehr Reparaturen anstanden, habe ich mich dazu entschlossen, ein Fahrzeug mit rein elektrischem Antrieb zu kaufen. Es handelt sich um einen wartungsarmen Renault ZOE mit größtmöglicher Batterie. Die Reichweite beträgt im Winter ca. 300 km und im Sommer ca. 350 km. Mein erstes Auto war übrigens ein Renault 16 mit Lenkradschaltung. Die Entscheidung für das E-Auto habe ich nicht bereut. Das Fahrzeug ist auch hervorragend als Erstwagen geeignet.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das E-Auto für zehn Jahre von der KFZ-Steuer befreit ist. Danach anschließend ermäßigt sich die zu zahlende Steuer um 50%.
In der Öffentlichkeit wird zwar oft auf dieser Technologie herumgehackt. Es wird auch beharrlich behauptet, dass diese Technik auf dem Land keinen Sinn macht. Sicherlich hinterlässt ein E-Auto einen ökologischen Fußabdruck, trotzdem ist dieser deutlich kleiner als bei üblichen Verbrenner-Autos.
Als Buhmann dient den Kritikern vor allem die Batterie und der damit verbundene Abbau von Rohstoffen. Verschwiegen wird aber, dass z. B. große Mengen herkömmlicher Autobatterien von Verbrenner-Fahrzeugen in der Dritten Welt unter unmenschlichen Bedingungen, zumeist von Kinderhand und unter Umgehung von Umweltstandards „entsorgt“ werden.
Alles in allem überwiegen bei der reinen Elektromobilität die Vorteile gegenüber anderer Antriebssysteme.
Die Ergebnisse dieser Studie der Yale University dürften das Totschlag-Argument der Elektroauto-Gegner wohl endlich hinfällig machen:
“Das Überraschende war, wie viel niedriger die Emissionen von Elektrofahrzeugen waren”, sagt Yale-Postdoktorandin Stephanie Weber. “Die Lieferkette für Verbrennungsfahrzeuge ist einfach so schmutzig, dass Elektrofahrzeuge diese nicht übertreffen können, selbst wenn man die indirekten Emissionen berücksichtigt.”
https://efahrer.chip.de/news/wie-umweltfreundlich-sind-e-autos-elite-uni-widerlegt-totschlagargument_106792
Die Zeit der Verbrenner ist abgelaufen. Automobilkonzerne haben den Zahn der Zeit erkannt und geloben, dem Verbrenner den Ausgang zu zeigen. Die Spritpreise sind auf einem Rekordhoch. Wer jetzt ein neues Auto kauft, sollte zum eAuto greifen. Es ist die beste Wahl und das einzig zukunftstaugliche Modell.