Kolumne Heike Boeke

Kolumne Heike Boeke

25. November 2019 5 Von Heike Boeke

Hohen II

Es ist schon interessant, wie viel Platz es in der Zeitung bedarf, um ausführlich zu erklären, warum etwas in dem am Stadtrand Hüfingens gelegenen Neubaugebiet auf Hohen II nicht funktioniert. Wie wäre es denn einfach einmal zu schreiben, was bis wann erledigt wird. Das würde Platz sparen und wäre vor allem eine gehaltvollere Leselektüre als das, was ich am Samstag im Südkurier lesen durfte.

Das Baugebiet wird seit Jahren von der Stadt ignoriert was Infrastruktur, Grünflächen, Schneeräumdienst und Kinderspielplatz betrifft. Wohl dem, der erst jetzt sein Haus dort gebaut hat, wo vorher Brachland lag. Wobei es mir völlig unverständlich ist, warum dort überhaupt noch gebaut wird, nachdem klar ist, dass wir von einer bescheidenen Lärmschutzwand abgeschirmt (vielleicht gebaut Ende 2020) knapp hinter einer vierspurigen Schnellstraße leben werden. Aber gekauft ist halt gekauft und die einzigen, die jubeln sind die Verkäufer – also die Stadt Hüfingen. Nur sollte sie sich dann auch um die Bewohner und ihre Bedürfnisse in gebotenem Maße kümmern und die vom Land und von der Baubehörde aufgestellten Regeln durchsetzen – auch wenn sie nicht zuständig ist.

In das Baugebiet führt eine einzige Straße, zudem noch mit einer beabsichtigten oder unbeabsichtigten engen Kurve. Wenn es dort mal brennt möchte ich nicht wissen, wo die Feuerwehr stecken bleiben wird. Auf Plätze, die als Feuerwehrzufahrt gekennzeichnet sind werden weiter fleißig Autos geparkt, vorzugsweise direkt unter dem Verbotsschild. Auch Appelle an die Autobesitzer verrauchen. Auch die Sanierung des zur Stadt gehörenden maroden Vorplatzes vor der Hausnummer 5( vom Schwerlastverkehr gequält), die versprochen war, bleibt wohl ein Versprechen. Gehwege enden im Nirwana, Grünanlagen und gepflanzte Bäume kümmern vor sich hin. Bäume, die so ideal von der Stadt gepflanzt wurden, dass sie nun die Einfahrten der Häuser blockieren, werden einfach gefällt und nicht mehr ersetzt. Noch weniger Grün in der Betonwüste. Schottergärten zieren die Vorgärten obwohl verboten, Plätze die der Stadt gehören werden im Winter nicht geräumt, genauso wie die Straßen auf Hohen II. Der Kinderspielplatz wird an einem Ort gebaut, wo sich dann allenfalls bierselige Jugendliche allabendlich treffen werden , aber ganz gewiss keine Kinder spielen werden. Ich könnte die Liste auf Unendliches ausweiten. Nur Lösungen, die werden nicht geboten. Wenn die Stadt schon eine nicht unerhebliche Summe an Grundsteuer von den Bewohnern des Gebietes einnimmt, wäre es ihrerseits eine Verpflichtung sich auch darum zu kümmern und nicht vollmundig zu erzählen, warum was nicht geht und wer daran die Schuld trägt.

Ich würde mir daher für den nächsten Zeitungsartikel eine To do Liste mit nebenstehendem Termin der Umsetzung wünschen. Das würde uns alle im Neubaugebiet auf Hohen II erfreuen. Und übrigens reicht es auch nicht ein Zettelchen in den Briefkasten zu werfen, wenn die einzige Straße, die in das Wohngebiet führt für einen Tag gesperrt wird, um den Feinbelag aufzubringen. Auf dem Zettel sollte dann zumindest stehen, wo es Parkmöglichkeiten für die Menschen, die dort leben geben wird und es sollten vor allem die großen Bauvorhaben abgeschlossen sein, damit die Baufahrzeuge die Straße dann nicht wieder beschädigen. Die Stadtplaner werden ja hoffentlich noch wissen was bis wann dort noch gebaut wird. Bis dahin wäre es ein Leichtes manche Auffahrt statt mit Bohlen mit etwas Asphalt abzufedern, wenn schon alles andere noch lange auf sich warten lässt.