Kolumne Heike Boeke
Hohen II
Es ist schon interessant, wie viel Platz es in der Zeitung bedarf, um ausführlich zu erklären, warum etwas in dem am Stadtrand Hüfingens gelegenen Neubaugebiet auf Hohen II nicht funktioniert. Wie wäre es denn einfach einmal zu schreiben, was bis wann erledigt wird. Das würde Platz sparen und wäre vor allem eine gehaltvollere Leselektüre als das, was ich am Samstag im Südkurier lesen durfte.
Das Baugebiet wird seit Jahren von der Stadt ignoriert was Infrastruktur, Grünflächen, Schneeräumdienst und Kinderspielplatz betrifft. Wohl dem, der erst jetzt sein Haus dort gebaut hat, wo vorher Brachland lag. Wobei es mir völlig unverständlich ist, warum dort überhaupt noch gebaut wird, nachdem klar ist, dass wir von einer bescheidenen Lärmschutzwand abgeschirmt (vielleicht gebaut Ende 2020) knapp hinter einer vierspurigen Schnellstraße leben werden. Aber gekauft ist halt gekauft und die einzigen, die jubeln sind die Verkäufer – also die Stadt Hüfingen. Nur sollte sie sich dann auch um die Bewohner und ihre Bedürfnisse in gebotenem Maße kümmern und die vom Land und von der Baubehörde aufgestellten Regeln durchsetzen – auch wenn sie nicht zuständig ist.
In das Baugebiet führt eine einzige Straße, zudem noch mit einer beabsichtigten oder unbeabsichtigten engen Kurve. Wenn es dort mal brennt möchte ich nicht wissen, wo die Feuerwehr stecken bleiben wird. Auf Plätze, die als Feuerwehrzufahrt gekennzeichnet sind werden weiter fleißig Autos geparkt, vorzugsweise direkt unter dem Verbotsschild. Auch Appelle an die Autobesitzer verrauchen. Auch die Sanierung des zur Stadt gehörenden maroden Vorplatzes vor der Hausnummer 5( vom Schwerlastverkehr gequält), die versprochen war, bleibt wohl ein Versprechen. Gehwege enden im Nirwana, Grünanlagen und gepflanzte Bäume kümmern vor sich hin. Bäume, die so ideal von der Stadt gepflanzt wurden, dass sie nun die Einfahrten der Häuser blockieren, werden einfach gefällt und nicht mehr ersetzt. Noch weniger Grün in der Betonwüste. Schottergärten zieren die Vorgärten obwohl verboten, Plätze die der Stadt gehören werden im Winter nicht geräumt, genauso wie die Straßen auf Hohen II. Der Kinderspielplatz wird an einem Ort gebaut, wo sich dann allenfalls bierselige Jugendliche allabendlich treffen werden , aber ganz gewiss keine Kinder spielen werden. Ich könnte die Liste auf Unendliches ausweiten. Nur Lösungen, die werden nicht geboten. Wenn die Stadt schon eine nicht unerhebliche Summe an Grundsteuer von den Bewohnern des Gebietes einnimmt, wäre es ihrerseits eine Verpflichtung sich auch darum zu kümmern und nicht vollmundig zu erzählen, warum was nicht geht und wer daran die Schuld trägt.
Ich würde mir daher für den nächsten Zeitungsartikel eine To do Liste mit nebenstehendem Termin der Umsetzung wünschen. Das würde uns alle im Neubaugebiet auf Hohen II erfreuen. Und übrigens reicht es auch nicht ein Zettelchen in den Briefkasten zu werfen, wenn die einzige Straße, die in das Wohngebiet führt für einen Tag gesperrt wird, um den Feinbelag aufzubringen. Auf dem Zettel sollte dann zumindest stehen, wo es Parkmöglichkeiten für die Menschen, die dort leben geben wird und es sollten vor allem die großen Bauvorhaben abgeschlossen sein, damit die Baufahrzeuge die Straße dann nicht wieder beschädigen. Die Stadtplaner werden ja hoffentlich noch wissen was bis wann dort noch gebaut wird. Bis dahin wäre es ein Leichtes manche Auffahrt statt mit Bohlen mit etwas Asphalt abzufedern, wenn schon alles andere noch lange auf sich warten lässt.
Super und treffend geschrieben.
Aber wie soll dort was in Ordnung gebracht, oder vollendet werden, wenn selbst der Bürgermeister gar nicht weiß, von was seine Bürger sprechen.
Ich musste eine Skizze fertigen, damit er auch nur annähernd eine Vorstellung davon bekam, von welcher Stelle ich spreche, an der dringend ein Gehweg vollendet werden muss. Eben an jener Engstelle an der Doppelkurve, an der nicht mal 2 PKWs aneinander vorbei kommen. Das Gespräch fand am 10.10. statt, auf eine versprochene Antwort warte ich bis heute.
Der Wahlkampf für eine zweite Amtszeit beginnt nicht zum Ende der Ersten, sondern bei Amtsantritt. Chance vertan. Setzen sechs!
Lieber Thomas P.
vielen Dank für Ihren Kommentar!
Wir haben allerdings die Regel keine Namen zu nennen. Deshalb habe ich Ho un Je daraus gemacht. Ich hoffe, das verstehen Sie.
Falls sich jemand wundert: Ich habe es bis jetzt leider nicht fertig gebracht Emojis hier ordentlich zu installieren. Deshalb erscheint dann ein leeres Feld. Tut mir leid, aber ich arbeite daran.
Den Verantwortlichen würde es in diesem Fall gut zu Gesicht stehen, wenn man hier ein weniger Einsicht und Selbstkritik an den Tag legen würde anstatt diese Selbstgefälligkeit bzw. Verantwortungen von A nach B schieben. Wenn Flachdächer nach 6 Jahren immer noch nicht wie vorgeschrieben begrünt sind, dann kann man hier nur von Amts-/Kontrollversagen sprechen!
Was den Lärmschutzwall angeht, so hat die Stadt ja seinerzeit bei der Vermarktung mit einem Lärmschutzwall und einem dazugehörigen Lärmschutzgutachten geworben. Ich mache mir da keine Sorgen, denn sollten die Versprechungen, also die im Gutachten genannten Werte, die schriftlich niedergelegt sind und somit maßgeblich für die Kaufentscheidung waren, wegen einer veränderten Lärmschutzwand nicht eingehalten werden, so kann sich die Stadt schon mal auf eine Klage zahlreicher Anwohner vorbereiten bei der eine rückwirkende Minderung des Kaufpreises gefordert werden wird.
Am tollsten in dem Bericht fand ich übrigens den Hinweis „…….doch seien die Kapazitäten im Bauamt in den vergangenen Jahren nicht immer gegeben gewesen…..“ Aktuell hat man keinen Nachfolger für Ho., Je. geht… selten so gelacht!