Die Pläne für die zweite Gauchachtalbrücke sind nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs nicht rechtens
Eine entsprechende Plangenehmigung durch das Regierungspräsidium Freiburg sei „rechtswidrig und damit nicht vollziehbar“, entschied der Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (VGH) in Mannheim nach eigenen Angaben heute Morgen. Eine Sprecherin des Gerichts bestätigte allerdings, mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung und einer Planergänzung könnten die vorliegenden Rechtsfehler ausgeräumt werden. Das Regierungspräsidium Freiburg kündigte ein entsprechendes Vorgehen an. Die Urteilsgründe liegen noch nicht vor.
4. August 2023
Der VCD Südbaden hatte mit seinem Eilantrag beim Verwaltungsgerichtshof Erfolg.
Die Gauchachtal-Zwillingsbrücke auf der B31 wird fürs Erste nicht entstehen!
Beitrag vom 1. November 2022
Die Gauchachtalbrücke, oder das „i – Tüpfelchen aufs weiter so“
Wie soll nur die Verkehrswende gelingen?
Von einem Bekannten habe ich unlängst erfahren, dass der Verkehrsclub Deutschland- Regionalverband Südbaden gegen den Bau der zweiten Gauchachtalbrücke in Döggingen klagen will. Auch in der Presse wurde darüber schon berichtet. Der VCD Südbaden ist ein gemeinnützig anerkannter Umweltverband.
Bisher steht im Bereich des Gauchachtals nur eine zweistreifige Brücke, über die der Verkehr der Bundesstraße 31 abgewickelt wird. Der Umweltverband hält den Bau der zweiten Brücke für absolut überflüssig, da es nun schon zwanzig Jahre mit nur einer Brücke gut funktioniert. Die Steuerzahler*innen müssten nach Schätzungen des Regierungspräsidiums Freiburg dafür mindestens 57 Millionen Euro aufbringen. Die Erfahrungen aus anderen öffentlichen Baumaßnahmen lehren uns aber, dass diese Summe mit Sicherheit nicht ausreichen wird. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer möchte mit der zweiten Brücke die Verkehrssicherheit verbessern und die Leistungsfähigkeit der für die Region so wichtigen B 31 zwischen Freiburg und Donaueschingen erhöhen. Allerdings ist die derzeitige Verkehrssituation mit nur einer Brücke unfalltechnisch sehr unauffällig.
Ausgeblendet werden beim Regierungspräsidium leider die Belastungen der betroffenen Anwohner dieser stark befahrenen Bundesstraße. Zwischenzeitlich klagen zwischen Hüfingen und Freiburg immer mehr Menschen über Lärm, Abgase und über viele Schwierigkeiten, die eine solche Straße so mit sich bringt. Sei es nun in Hüfingen, Rötenbach, Titisee-Neustadt, Hinterzarten, Falkensteig bei Buchenbach oder in Freiburg, wo die Straße Tag für Tag und Nacht für Nacht für „Unruhe“ und volle Rastplätze sorgt. Die Lebensqualität der betroffenen Anwohner bleibt leider an vielen Stellen auf der Strecke.
Vor allem der Schwerlastverkehr hat in den letzten Jahren überdimensional zugenommen. Übrigens, ein einzelner Lkw verursacht 15.000 bis 20.000 mal so viel Straßenschäden, wie ein Pkw. Von den Emissionen einmal ganz abgesehen. Dies ist vielen Behördenmitarbeiter*innen und auch den Politiker*innen offensichtlich nicht bewusst. Auch der Umweltgedanke spielt bei den Entscheidungsträger*innen immer noch eine unter-geordnete Rolle. Gerade die Baustoffe Stahl und Beton verursachen enorme Probleme für unsere Umwelt.
Der Architekturpionier und Visionär Werner Sobek aus Stuttgart schreibt im ersten Band seiner Trilogie „non nobis“ in Sachen Umweltbelastung des Bauens:
Wie viel Ressourcen und Energie verbraucht das Bauschaffen? Welche Emissionen erzeugt das Herstellen von Gebäuden?“ Im ersten Band seiner Trilogie liefert er präzise Antworten auf diese und viele weitere Fragen. „Die dargelegten Fakten sind alles andere als erbaulich. Die gebaute Umwelt erzeugt weltweit mehr als 50 % der Treibhausgas-emissionen und des Abfallaufkommens – und steht ebenso für einen großen Teil des Ressourcenverbrauchs. Das Bauwesen ist somit ein bislang kaum beachteter Schlüsselbereich beim Klimawandel, wie der deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellhuber im Vorwort des Buches ausführt.
Ungeachtet dieser Tatsachen wird der Straßenbau in Deutschland nach wie vor weiter wie bisher vorangetrieben. Viel zu viele Pendler fahren mit ihrem Auto zur Arbeit. Dafür gibt es einige Gründe.
Ein ganz wichtiger Aspekt für diesen motorisierten Individualverkehr ist die Unzuverlässigkeit und die mangelnde Attraktivität der Deutschen Bahn und anderer öffentlicher Verkehrsträger. Es gäbe sicherlich viele Möglichkeiten, diese zu verbessern. Allerdings fehlt hierfür der politische Wille. Das Trauerspiel in Sachen Gäubahn ist hierfür beispielhaft.
Mein Vorschlag wäre unter anderem, statt der Gauchachtalbrücke bei Döggingen endlich die Eisenbahnbrücke bei Breisach über den Rhein zu bauen. Somit gäbe es eine durchgehende schnelle Schienenverbindung zwischen Villingen-Schwenningen und Colmar. Die Brücke wurde übrigens gesprengt und bis heute nicht mehr aufgebaut. Der Bundesverkehrsminister hält wie seine Vorgänger die selbstgesetzten Klimaziele nicht ein. Wo bleiben die CO2 Reduktionsziele im Bereich des Verkehrssektors? Ein Neubau der zweiten Gauchachtalbrücke läuft jedenfalls dem Klimaschutzziel eindeutig zuwider.
… also man kann über Sinn und Zweck der zweiten Brücke immer wieder philosophieren, .. auf den Bau soll verzichtet werden, weil man die Natur in der Schlucht schützen möchte .. aber bei jeder Sperrung von Tunnel oder Brücke wird der gesamte Verkehr wieder durch die SChlucht geleitet, was zum einen den Anwohner in Unadingen und in Döggingen nicht wirklich gefällt und mit Sicherheit auch dem Ökosystem unter der Brücke dienlich ist .. ich bin mal gespannt, wie groß das Geschrei wird, wenn an der Brücke oder an den Tunnel die erste große Revision ansteht, wenn dann der Verkehr wieder für mehrere Woche dauerhaft umgeleitet werden muss .. und der Zeitabstand zwischen den Revisionen, wird – je älter die BAuwerke werden immer kleiner werden, .. .. ..
Alle Welt spricht davon, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Hermann Krafft hat mich kürzlich bei einem Vortrag in Hüfingen auf die großartige Aktion – Menschenkette zwischen Breisach und Vogelsheim – aufmerksam gemacht. Wie wäre es denn, wenn das viele Geld, welches in die zweite Gauchachtalbrücke gesteckt werden soll, besser und nachhaltiger in die Eisenbahnbrücke bei Breisach über den Rhein angelegt werden würde?
So könnte die Breisgau S-Bahn endlich, wie schon lange geplant, von Villingen direkt nach Colmar durchfahren.
Freiburg-Colmar-Bahn
Das eigentliche Problem ist, dass die zweite Brücke nicht mit der ersten gebaut wurde, obwohl die Baufirma vorfinanziert hätte. Das wäre billiger und ressourcenschonender gewesen, weil schon alles vor Ort war.
Beim Lärm bitte nicht die Döggingen vergessen. Die müssen immer wieder den B31 Lärm ertragen, wenn der Verkehr bei Instandhaltungsarbeiten durchgeleitet wird. Eine zweite Brücke würde da auch helfen. Ich kenne viele Leute von weither, denen die meisten Orte unserer Gegend kein Begriff sind, aber die Brücke mit der Schikane vor den Tunneln kennen alle…
das nadeloehr der b31 ist ganz sicher nicht die gauchachbruecke, sondern falkensteig (tunnel) und od freiburg (tunnel) . im sinne wirtschaftlicher haushaltsfuehrung gehoeren die hochgerechneten 100 millionen dort verwendet. deshalb hat der vcd und peter albert recht.
beton, stahl und rohstoffe gehoeren, wenn schon, denn schon, in die richtigen und notwendigen infrastrucktur-verbesserungen gelenkt.
2. gauchachbruecke ist ein ablenkungsmanoefer und ein placebo fuer versagen im dreisamtal.