au e` Christkindle-Gschicht

au e` Christkindle-Gschicht

24. Dezember 2022 1 Von Hubert Mauz

5. Dezember 2020

Jo so wars „ Buebejohr z` Eschinge i de 50- er / 60- er Johr

S` giit nu on Ort uf dere Welt 
Wo mir jeder winzigscht Winkel
Ganze Schare vu lebendige Erinnerunge zuewirft 
Wo jedes Plätzli i jedere Gass
Ver mich ebs Erlebts, Entbehrts, Uverlierbars isch 
Und no en Nochglanz vu dem fabelhafte,
riiche, lideschaftliche Lebe a sich trait
Daß ich als Bue do glebt han
Hubert Mauz frei nach Hermann Hesse

Hubert Mauz frei nach Hermann Hesse

„e` Sechzehner- Lok” au e` Christkindle- Gschicht

Aafang Dezember isch mer fascht jede Dag nochdem d` Huusufgabe gmacht häsch, d` Krankehuusstroß rab. Bim Zinke- Ernschtle vorbei, den häsch miteme Pfiff dorch Zai obe abi glockt. Schnell simmer mitenand über de Rothuusplatz und zum Thedy a s` groß Schaufenschter gwetzt. A dem Spielwareschaufenschter vum „Eisenwaren- Haushaltswaren und Spielwaren Otto Thedy “ häsch der denno ufem kaalte Stoafenschterbank d` Nase a de froschtige Schiebe fascht platt druckt. Hinter de Schiibe hät de Stocker , de Chef vum Lade , scho vorem 1. Advent die groß Iisebah ufbaut. Jedes Johr bisch gspannt gsi wanner Desjohr ver e neii Schlaufe dezuebaut hät und wa ver e Landschaft wieder dezue kumme isch. Amend endlich emol d` Sauschwänzli- Bah ? De Kaltebrunner- Kurt oder ebe de Stocker hond Punkt zwei s` Derli i de mit wiisse Wolke bemolte Kulisseruckwand ufgmacht und a de Trafo vu dem Wunderwerk triblet und uf Stufe „ 2 „ gschaalte. Denno isch die elektrisch Iisebah , Spur H0, mit 2-3 Züg de ganz Mittag bis in Obet inni, vu usse kum hörbar, liisli und i oe Fiddle dorch de ganz Schwarzwald und s` Voralpeland im Ring umme gloffe.

Iberal sind Liechtli und Lämpli aagange, Schranke sind wie vu Geisterhand uf und zue gange, a de Kreuzungsweich hät on Zug beim Rote Signal uf de ander gwaartet und hät en vorbeiglau. Am Bahhof hond d` Ziig ver paar Secunde ghaalte dass die Passagier, die häsch der halt Iibilde messe, uus – und iistige hond kinne. Ufem Güterwagegleis a de Rampe hät de ewiglang Gieterzug ghaalte. Milchkante usem Breg- und Brigital sind schepprig a de Milchzentale usglade wore, Langholzstämm sind vum Tiefbettgüeterwage abibolderet, Kohle und Koks isch abkippt, verwoge und abgsackt wore und Bierkischte und Bierfässer vu de Brauerei sind ufglade wore. En andere Gieterzug hät a de Silotürm vu de ZG stillghebt und Fruecht und Getreide vu de Kornkammer Boor iigfillt griegt i die Silowäge. Am Rampe vu de Franzose sind Laschtkärre und Panzer vu de Flachbettwäge abglade wore und denno sind sie is Proviantamt über die Nebegleis a de Millibruck vum kleine Rangierlökli innirangiert wore. Ufem Trittbrett vu om Wage isch en Iisebähnler mitere Karbitfunzle gstande und hät mit de Lampe gschwaiet und de Pfiefe im Muul dirigiert. De ganz Eschinger Wirtschaftskosmos isch hinter dere Schiebe uf on Blick abgloffe, real aber au i iiserm Kopfkino.


D` Kinderphantasie hät konni Grenze und konni Begrenzunge kennt. Vum Bahhof eweg sind die Züg i paar Secunde über de Ravenna- Viadukt gsorret und, ruck zuck, war er scho wieder i de Hochalpe , im Allgäu und am Voralpsee bi Füssen mit de Königsschlösser im Hintergrund. A de Kulissewand kunstvoll und märlihaft ännigmoolet. Zugspitz im Hintergrund war us Gips usmodelliert und a de Abhäng uf dene untere Blume- Matte sind Alpekühli, Älpler wo jodlet und Sennerinne wo winket gstande. Rundum Fallerhiesli im Alpestil mit Stäe uf de Dächer dass se de Storm nit nimmt. Am Ravenna- Viadukt natierli Schwarzwälder Walmdächer mit Wälderkiehli und Schwarzwälder Füchs uf de satte Woade. Gsoffe hond die a de us Staniolpapier ännitrappierte Wiesebäch, me hät die quellfrische Bächli im Ohr fermlich gluttere ghört. Rund um de Tittisee und unterm türmlebsetzte Feldberg hät die Idylle stattgfunde. On Bahhof vum legendäre “Fallerhiesli” Bauer usem Gietebach war de Zindelstoaner Bahhof. En andere, de Konstanzer Bahhof mit dem Minarett und isern Eschinger Bahhof, die hond natierli au nit fehle derfe. Mühlräder hond sogar draiet ohni Wasser. A historische Wäldermillene und i Sägwerk hond sech d` Gatter uf- und abbewegt und suuber und akkurat hunderti vu Festmeter Diele, Bretter und Kanthölzer gsäget. Natierli hond zu dere Idylle au zwei, drei Kerche ghert und au Kapelle und Feldkriezer hond ver die Verrichtung vu de Volksfrömmigkeit uf de Höf und de Felder nit fehle derfe.

Desjohr hät de Stocker- Thedy au s` Donautal dezuebaut. De Schienebus fahrt uf s` Kloschter Beuron zue, am mächtige Gips- Petersfelse mit em Kriez obedruf vorbei, d` Burg Werewoog taucht am reachte Ufer vu de Donau uf und uf de andere Siite vum mit hohne Kalchfelse umsäumte, liebliche Wiesetal taucht au die vertroomt Burg Wildestoa uf. Und kumm isch de Schienebus imme Felsetunnel korz vor Sigmaringe verschwunde, do pforreter au scho wieder hinneferri und sorret i die topfebe Boor mit dene zahlriche Donauschlinge zwische Guetmedinge und Pfohre ummenand.

Uf de „Spanische“ Kulissewänd war de ganz Landschaftsblick vum Schelleberg feschtghaalte. Vum Berner – Oberland, zum Titlis, Säntis, de Churfirschte, über de Bodesee bis zum Allgäu häsch bildhaft und hoametkundlich s` ganz wunderschee Panorama gsänne. Erdkunde wies de Lehrer Otsche Frank nit aaschaulicher und kindgerechter und nit besser mache hät kinne.

Ab- und zue hät de Kaltebrunner- Kurt i Pause, wonner mol konni Nägel und Schruube hät abwiege und uszelle hät messe, s` Kulissederli ufgmacht und hät on Zug aaghalte und en andere renne lau. Verschiedeni Dampflocke hät er usem Lokschuppe schnuufe lau. Die Märklin- Manne hond ebs neis broocht: En Zusatz zu de grössere Dampflocke mit eme Öl wo bim Fahre fascht genauso scheen Dampf und Rauch us em Lokomotive- Kämmig uusbloose hät wie die Dampflocke wo usem Eschinger Bahhof geg Gräninge gschnuufet sind. Wenn de Glick khet häsch hät de Kurt onni grad mol mit Öl gfillt. No isch der Zug zwar vu unne über de Stromschliefer mit Strom versorget wore, aber doch fer e paar Minute unter schneewiessem „ Dampf „ gstande. Die wiiess- rot, neimodisch Diesellock, selli BR 216, und de „ Rot Arnold „ de Schienebus VB 142 wo zwische Eschinge und Villinge allfort hin und her gschleche isch, ab und zue halt au mol geg Pfohre, Giisinge und Immedinge, dieselle Dieselstinker hät er us verkaufsstrategische Gründ natierli au ufgleist.

Allmählich hond d` Pfote ghorniglet und d` Fiddlebacke waret vum Hucke uf dem saukaalte Schaufenschterbank fasch scho aagrfore. Aber de Höhepunkt, wo all Stund aagstande isch, den häsch nit verpasse derfe, den häsch no winterhert abgwetteret.

S` Krokodil, seller langstreckt, mit zwei Drehschemel usgstattet elektrisch Moloch mit wa woes ich wievill Tonne und Kilowatt, den häsch no gsenne ha messe. ( 6 Achse, 18,5 m lang, 1750 PS, 120 to) Jetzt macht de Stocker de Lade uff, grinst gönnerhaft is Buebepublikum und lot mit ere theatralische Handbewegung am Trafo, so wie wenn en Dirgent a s` Pult goht, des Unikum, der Kraftprotz, des legendär Krokodil mit eme ewig lange und zigtausend Tonne schwere Gieterzug hinnedraa usem Hangar , useme Tunnel gleite. Majestätisch schloapft der brutal, des war dämols s`Modewort wie hit „geil“, Kraftbolze den mit Holz, Maschine, Kohle, Kies und Brauereibiertank schwerbeladene, elendlange Gieterzug ohne on Zucker, ohne on Mucks, federliicht, mühelos wie wenn`s nint wär, über die steile Schwarzwaldrampe , über s` Ravenna- Viadukt, dorch d` Triberger Kehrtunnel. Jedesmol wenn es erhabe über d` Ravennabruck schuuset, monsch jetzt krachets Vidukt zämet. So wie am End vum Krieg, wo die Nazidubbel des Viadukt i de letschte Däg im Endsieg gopfert und no gsprengt hond. Es ruuscht de Schwarzwald wieder abi und fahrt hoffärtig z` Eschinge in wichtigschte Bahhofsknotepunkt z` ganz Bade mit eme luute, lange Pfiefe ganz majestätisch ii. Jetzt glänzet d` Kinderauge und selig troomsch, dass irgend wenn emol die Lokomotive- Königin, so e gottgliichs Krokodil, au unter dim Christbomm liit. No besser wärs natierli, wenn des Schwizer Gotthard Krokodil, wa no grösser, no stärker isch wie iisers, dä unterm Wunderkerze ertrahlende Dännli liege dät.. Denn sell helvetisch Krokodil muess no längere und no schwerere Gieterzüg de Gotthard uffi und dorchs Gotthardloch i d` Tschinkei schloapfe. (8 Achse, 20 m lang, 2500 PS, 130 to)
No kentsch erscht reacht aagäe und d` Nase strecke und wärsch de Krokodil König. So wie de fett Lumumba mit dene Viile Wieber und em Büffelhoor- Fliegewadel als Zepter. Ob der überhaupt woass wa e Abendländisch Krokodil isch ?

Jetzt word dä z` Eschinge am Güeterbahhof uff- und abgalde und so sieht mer, wa z` Eschinge uff de Boor dorch die Iisebbahne, wo vu glii 4 Siite Gleis zemetkummet, so alles bote isch. Sogar e Drehschiebe zum umdrille vu de Lokomotive, dass sie schee vorwärtsfahret und nit mit em Fiddel voruus schnuufet, hond mir do am Schienegwirr. A de Rüebäcker und de Labrante, wie des Gwann uff Almedshofer Gmondsfeld wo der Bahhof baue wore isch anne 1868. So kapiersch dass Ware, Milch, Holz und Liit vu Fortwange, vu Friborg Wii und Gmies, vu Konstanz, em Hegau, de Reichenau Obst und Salot und vu Offeborg und Kehl am Rhii Koks und Kohle do bei iis aakummt und wieder mit Bierfässer vu de FF- Brauerei belade wieder devupfufferet. Und so stohts au uf dene Aa- und Abfahrtstafle vu de Faller- Bahhofsschilder: Hamborg, Frankfort, Kassel, Lindau, Amsterdam und Köln. Des kamer grad no so entziffere. De Lehrer Pfingschtler hät halt doch reacht kha, dass mir Eschinger d` Drehschiebe, wenn nit sogar fascht de Nabel vu de Welt sind.
„ Heieiei, Ernschtle, war des wieder schee, kumm, jetzt gommer zum Guetbrod i d` Wasserstroß.“.
Bim Beck Nobs, dä giihts die beschte Brezeli i de Stadt, dert spendiert de Ernschtle no e Brezeli fer 15 Pfennig. De Zinke- Ernschtle hät all Geld, Penunze hond mir dämols gsait, im Sack well er zerscht i de Mamme und de Tante. Em Freili Wassmer, paar Pfennig us de Bürgerstibbli Wirtschaftkasse abfuggeret oder au mopst. Und klei weng später bettlete er d` Tante, s` Freili Wassmer hählinge au no aa. So hät er meistens s`Dopplet im Hosesack. Und manchmol bohret er au no de gross Brueder aa, desell Pils-
Zapfhane – Virtuos und begnadete, berüchtigte Pilsblume – Teschter und Bier- Vorkoschter.

Im Schaufenschter vum Gutbrode- Fritz sind Schriftzüg ufbäbbet mit, kursiv, „ Fleischmann „ und i Großdruckbuechstabe „ TRIX „. Des „ Fleischmann „ hät sich scho aaghert und glese wie wenns e Metzgerei- Maschinefabrik wär mit Fleischwolf-Worschtschnied-maschiene und Riergerät. Der Name scho isch innere ghobene Spielzeug- Iisebahn uuwürdig. Und erscht rächt no „TRIX „ : Des hert sich aa wie bschiesse, mauschle, halt trixe. Wie wenn sie om ebbis dritt- Klassigs aadrehe wetet. „ Märklin „, des klingt melodisch wie Bahschienetackt, halt wie schwäbische Fleiss, Präzision, Zueverlässigkeit, Produktbräeti und Langlebigkeit. Au eweng wie „ Merlin“, de Zauberer us de Kindertraumwelt, des hersch eweng us dem Name drus ussi. Aaregendi Kinderträum stieget drum mit dem wundersame Name Merklin unstillbar i om uff.

„ Siesch dä, die Schiene us schwarzem Bagelitt, nit emol Mittelstromabnehmer hond die, grad nu emol 3-4 Loke, koe Krokodil, kon Triebwage. Hubi, des guckemer nit lang aa.“ . „ Guck dä, koe Bergstrecki, koa Viadukt, alles im Flache, im Ebene. Die Loke verziehnet nit emol fünf D- Zug Wäge“. „Ernschle, und statt oberschlächtige Schwarzwälder Wasserräder hond die Windmüllene wie im dupfebene Holland oder z` Holstein, Jessesmareie, so e Glump. Und guck, dä, sel TRIX– Miki- Maus Oval. E kleini, krippligi Dampflock, zwei Bregtäler Personewägeli und zwei winzigi Gieterwägeli, Ohje , Ohje, jegesmareie, so e armehiesler Bah ! Ernschtle, kumm mir gond wieder zum Thedy, zu de Märklin– Bah. Dä hond d` Schiene scho e iibauts Schotterbett und dä giihts sogar Strom- Oberleitunge“.

So gohts de halb Dezember und jetzt isch e Entscheidung fällig. A villne kaalte Mittäg häsch innere kleine, wendige, wuselige und zueverlässige Dampflock zueguckt. De Sechzehner-Lok, wie sie i de Kenner- Fachsprooch khoasse hät, well sie 16.- Mark koschtet hät. Über Johre war sie preisstabil, wertbeständig, robuscht, zueverlässig bi Wind und Wetter, halt mit legendärem Ruf. De Renner vu Märklin, de VW, de Käfer, s`Arbeitstier ufem Lokmärt, kennt mer au sage. De ganz Dezember häsch de Kassestand prüft, Kassesturz gmacht, kalkuliert, abgwoge, überschlage wa sunsch no bruuchsch und en Vorgriff, e Vorkalkulation gmacht, wa a Wihnächte no so a Zahlungsiigäng kumme kintet. S` Minschtrantegeld am Stephansdag dierft wieder so 18- 20 Mark bringe, vu de Gotte kennt en Zehner kumme, d` Oma lot au en Batz, en 5-er hoppe und andere Wünsch wie neii Schiihschue erfüllet dier d` Motter und de Vatter. De Haushalt ver s` näscht Buebe- Johr isch, ganz im Gegesatz zu de Stadtkass, meh als uusgliche und solid ufgstellt.

Am 20. Dezember, nochem 4. Advent, stürm ech mit rotgliehige Backe ufem letschte Knopf, mit Herzbumbere und ugwehnlich hohem Puls ganz ufgregt de Thedy Lade.
D` Ladeschelle macht Ding-Dong und schellet de Kaltebrunner usem Iisewarelager hinneverri. „ Wa wit Bieble ? „ . „ E, e Se- Sechz…ehner- Lok „ , stottere ech ufgregt, „ diesell BR 89.0 het i gern „ .„ Sapperlot, do häsch der aber ebbis reachts usigsuecht. Bisch nit du de halb Dezember am Schaufenschter ghanget und häsch der kalte Backe, kalti Pfote und e kalts Fiddle gholt ? So, So ?? Wer so viel Liedeschaft fer sie Märklin Bah ufbringt, dem gib i sie sogar ver 15 Mark. Liesli Bue, saisch es aber nähmert, versprichschs mers ! sunscht kummet nämmli alli gi fechte. Solle mer se iipacke oder kaasch`s scho nimme verhebbe bis de Chrischtbomm brennt ? „ . „ Iipacke bittschee, des Päckli leg i mer selber under de Bomm. Uf Wiedersähne und scheeni Wihnächte, Vergelt`s Gott, Dankschee Herr Kaltebrunner„.
„ Sooo, Herr Stocker , dem Biebli hani oa Mark nooglau, der kunnt die näschte paar Johr no villmol, der isch ganz aabrennt, der bliibt Marke- und Firmetreu „ . „ Hond sie guet gmacht, Kaltebrunner, so kinnet mir mit dem Biebli no lang gschäfte und zemet mit dem Biebli hond mir no villi scheene Iisebah- Wihnächte „

I dem Johr därf ech i de Mitternachts- Christmett s` Jesuskind. iigwicklet innere Persil- suubere Windel, i dere feierliche Prozession dorch die ganz Mariekerch trage. Mit ere kleine Kinder- Albe, eme Cingulum und ere Minschtrante- Stola hät mi de Messmer Klebo usstaffiert und aagschieret wie e kleis Lilliputaner- Pfärrli. De Kleischt Minschtrant vum Dienstjohr därf nämli des Christkindli zum Krippli trage. Sell hät de Zimmermaa Köpfer- Sepp kunstvoll bäschtlet, zimmeret und ufbaut. D ́ Auguschte Köpfer, sie Frau, hät dene Krippli- Figure je noch Funktion prachtvolle oder armselige Häser gnaijet und aagleit. Des ganz Krippli war fascht e stilgerechti Landschaft usem Morgeland, Betlehem, ihr Bube und Maildi, hoasst des Ort. Mit Felse, Wüschtesand, Höhle, Kameler, rassige Araber- Resser, Gstripp- Esel, Goasse, mageri Schäfli, e Kuhe und en Ochs und eme Hittli.. En Schwarzwälder Heuschopf mit tiefabizogenem Dachwalm und ere Petroleumfunzle im Gräch. So khaa de Rege und de Schnee wo i dem hoasse Morgeland alli par hundert Johr mol abikunnt, nit in Heustock fege und s` Strau und s` borschtig Hei nit vernässe und verkaibe. De Erscht aber verzeihlich Stilbruch vum hoametverbundene Zimmemaa Köpfer- Sepp. En Schwarzwälder Holzworm kha halt nit us sinnere Huut, au oder erscht rächt nit, wenns um Wihnächte goht. I sim Zimmermaas- Koleg, dem Seppli usem Morgeland, hät er nebem Kripli e helzerni Zimmemaas- Kischte ännigstellt mit ere Sägi drin, ere Bundaxt, eme Stechbeitel und eme Latthammer. Dodemit hät er no schnell bevor des Kindli uf d` Welt kumme isch us Dachlatte, vermauchete Bretter woner i dem Schopf gfunde hät, e gmietliche Krippe zemetgnaglet. De Maja hät Köpfer Auguschte en scheene , blaue Booremer Burremaidli Schorz aaglait. Der Gsell war halt au uf de Walz. Aber nit freiwillig als Handerksbursch zum s` Handwerk kennelehre wie de Köpfer i junge Johre. Er hät mit siener Maja ufreiwillig vor dem Menscheschinder Herodes vertlaufe messe. Palme us Schilf hät de Köpfer zwar stilgrecht ufgstellt, Dännli aber ufzstelle, des hät er tatsächlich grad no so mit Mühe verhebbe kinne. Sovill muen er vum Gelobte Land Palästina scho gwisst haa, au uhni Fernseh und Wikipedia. Daß aber die üppig moosgräe Landschaft us Moos, Riißnodle und grasgräe iigfärbtem Sägmeahl nit so ganz i die karg und kahl Wüeschtelandschaft passt hät, des hond sogar

mir scho gwisst und gmerkt und des war de Zweit, aber au verzeihlich Griff in Ofe vum fromme und gottesfürchtige Booremer Zimmermaa und sinere güetige Frau Auguschte.

Des Christkindli – Trage i dem feierliche Umgang, dere rituelle Prozession dorch die ganze Reihe und Gäng vu de Mariekerch, war im wohrschte Sinn erhebend. De Lauber Albert hät sie Orgle jodle, pfiefe, trompete und brause lau mit allem waner ghet hät. Alli Regischter, dieselle Zugknöpf über de Taschtemanual, hät er zoge und s` elektrisch Gebläse hät de Wind, wonner bruucht hät zum des himmlisch Brause zum Erzeuge, fascht nit zämetbroocht. Do hät er mit em Oberkörper gumpe und im Tackt wiege kinne wiener hät welle, ums Hoor isch dene Bleiblech- Pfiife, dene Holzflöte und dene grosse Bass- Oferohr d` Luft und de Wind uusgange. De Kerchechor war übertönt, überstimmt und nimme zum höre. I dere entruckte Stimmung, umgähe vu Nebelschwade us Weihrauch und Myrre, vu hingebungsvollem Minschtranteschelle und em Liite vu allne Glocke im Glockestock vum Gabriel, i dem allerhöchschte Hochamt vum Johr, do warscht de Hauptkerli.

De Christkindli – Träger vu dem Johr und en wechtige Verkünder vum Christetum und de Frohe Botschaft i de Stadt und uf de Boor.

E grossi, erhebende Ehr. D` Gotte , d` Oma und d` Motter hond gschraue vor Rührung woni würdevoll mit em Christkindli i de Ärm a ihre Kniebank vorbeigschritte bin. I de entruckte Gsiechter het mer ganz bestimmt lese kinne: „ Wa word des emol ver en nette, fromme Pfarr gähe „ . „ Hette, Hette, Fahradkette „ ( hät de Fabian Riesle mol de Sportpresse is Microfon gjublet), wenn do nit später mol der fett Fünfer i Griechisch gsi wär.

Ganz grosses Ritual und Zeremonie war des wa do jede Christmett zelebriert wore isch. Usdenkt und i paar Minschtranteprobe uf Schritt und Tritt und Haltung und Würde iistudiert vum Stadtpfarr Helmut Baumgärtner, em begnadetschte Prozessionszelebrant vum Dekanat, wenn nit sogar vu de ganze Diözöse. Unterstützt vu de erfahrene, Kopfnüss- Oberminschtrante Konrad Kunze und Karlheinz „ Manus „ Stadelmann.

Ech aber, wonni s` Christkindli i die Köpfer- Krippe i dere bodeständige Schwarzwälder Ständer- Bohle Heuschier zmitte i de Wüschte inni bettet han, ech han denkt:

„ Wa wär des Krippli ver e wunderscheeni, ussergwähnlichi Märklin– Iisebahlandschaft wo ech mit minere nigel- nagelneii „ Sechzehner Lok „ im ganze Morgeland ummenand schlieche kinnt „

Jo so wars , des Buebeglick z` Eschinge. So e Glick hond iseri Kamerädli z` Betlehem nit kaa.


D` Sechzehner-Lok

Am Mittag noch de Huusufgabe
Zum Thedy bisch, i d` Karlstroß aabe
Dä häsch des gsänne i dem Fenschter dinne
Wa sooo guet bruuche hettisch kinne

Dä rennt e Iisebähnli im Ring all umme
D` Städtli Bube, alli zämet sind sie kumme
Zum troome wa fer Wünsch sie hettet
Und wa vum Christkind sie no wetet

Jetzt guck mol dert, dä wetzt e Lok
Me kennt grad monne über Stoa und Stock
Des Lökli häts mir schwer aadau
Im Mage word` es mir ganz flau

Taguus – tagii stand ech am Schiiebe
Konn Wind, konn Schnee kha mech vertriebe
Sell herzig Lökli mosch bald poschte
Do guckisch nit uf s`Geld und Koschte

Die Sechzeh Mark, die grieg ech zämme
Wenn des nit schaffsch no mosch di Schämme
Uf Wihnächte ghert die Lok no mir
Der Kindertroom isch mir nit z` dier

Am Vierte Advent, dä ischs so wiit
E Lok dä unterm Chrischtbomm liit
Die Sechzehner – Lok des isch min Troom
Vor allem ischs konn Fleischmann Kroom

E Märklin ischs, vum Schwobbe duss
Mit dere häsch halt konn Verdruss
Die sorret , rennt taguus – tagii
Und goht halt nit noch paar Dag hii

Und so erfillt sich Stuck um Stuck
En Kindheitstroom wo loot nit luck
Do glänzet d` Auge, glihjet d` Bäckli
Wenns rennt im Kreis, des keckli Lekli